Zweifellos gibt es viele Dinge im Leben, die leichter gesagt als getan sind. Der Weg der Worte ist oft viel leichter zu gehen als der von Taten. Aber wenn den Worten keine Taten folgen, können sie leer und nutzlos werden.

Jesus hatte dazu viel zu sagen: „Wer auch nur eins von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, gilt unter der Herrschaft des Himmels als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der wird in diesem Reich hochgeachtet sein.“ 1

Als Kind machte es mir großen Spaß, meine Familie und Freunde zu korrigieren und zu belehren. Aber meistens waren sie diejenigen, die zuletzt lachten, da ich mich oft umdrehte und genau das Gegenteil von dem tat, was ich predigte. Mehr als einmal musste ich mir sagen lassen: „Du musst lernen, deinem eigenen Rat zu folgen!“

Als ich ungefähr neun Jahre alt war, übten meine Klassenkameraden und ich in der Weihnachtszeit ein Lied für ein bevorstehendes Weihnachtsprogramm ein. Da es eine besondere Überraschung für die Zuschauer sein sollte, durften wir niemandem davon erzählen. Ich erinnerte meine Klassenkameraden immer wieder daran. Doch eines Tages begann ich, vor Leuten unseres möglichen Publikums von dem Lied zu erzählen. Einer der Jungs protestierte: „Warum sagst du uns immer wieder, wir sollen schweigen, wenn du selbst nicht schweigen kannst?“ Und alle brüllten vor Lachen.

So peinlich das für mich auch war, so war es doch meine erste große Lektion in puncto „sich an die eigenen Worte halten.“

Angeberei ist noch etwas, was Menschen verstimmen kann – vor allem, wenn nichts geschieht, um ihr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Als ich in meinen frühen Teenagerjahren anfing, Lieder zu komponieren, prahlte ich ständig mit meinem neuen „Talent.“ Aber wenn ich gebeten wurde, mein Lied anderen Leuten vorzuspielen, kniff ich immer und lehnte ab. Meine Mutter legte mir den Rat ans Herz: „Wenn du nicht bereit bist, deine Lieder anderen Leuten vorzuspielen, dann hör auf, damit zu prahlen!“

Wie wichtig es ist, unseren Worten Taten folgen zu lassen, hat Jesus in Seinem klassischen Gleichnis von den zwei Söhnen gezeigt.

„Ein Mann hatte zwei Söhne und sagte zu dem älteren: ‚Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg.‘ Der Sohn antwortete: ‚Ich will aber nicht.‘ Später allerdings änderte er seine Meinung und ging doch. Dann sagte der Vater zu dem anderen Sohn: ‚Dann geh du‘, und der sagte: ‚Ja, Vater, ich gehe‘, aber er ging nicht.“ 2

Obwohl der älteste Sohn anfangs verbal ungehorsam war, änderte er später seine Meinung und tat, was sein Vater wollte. Das Versprechen des zweiten Sohnes, seinem Vater zu gehorchen, erwies sich als wertlos, denn er hielt es nicht ein.

Johannes sagt uns in seinem ersten Brief: „Liebe Kinder, wir wollen nicht nur davon reden, dass wir einander lieben; unser Tun soll ein glaubwürdiger Beweis unserer Liebe sein.“ 3

Mit vierzehn lernte ich eine liebe, gläubige Frau kennen, die damals gegen Krebs ankämpfte und voraussichtlich nicht mehr lange zu leben hatte. Ich begleitete meinen Vater zu einem kurzen Besuch in das Krankenhaus, in dem sie lag. Da es das erste Mal für mich war, einer so kranken Person gegenüberzustehen, wusste ich nicht, was ich sagen oder tun sollte. Abgesehen von der Begrüßung, sagte ich also nichts, während ich an ihrem Bett saß und ihre Hand hielt. Später schimpfte ich mich selbst aus, dass ich nicht versucht hatte, ein wenig ausdrucksstärker und kommunikativer zu sein.

Wie durch ein Wunder hat diese Frau sich erholt und ist heute noch am Leben. Als wir einmal über diesen Krankenhausbesuch sprachen, entschuldigte ich mich dafür, dass ich die ganze Zeit geschwiegen hatte. Sie antwortete: „Mach dir keine Sorgen. Du hast das Richtige getan. All die anderen Leute, die mich besuchten, bombardierten mich ständig mit Ratschlägen, was ich essen sollte und was nicht. Obwohl ich wusste, dass sie es gut meinten, wurde ich ihrer ständigen Ratschläge überdrüssig. Als du an diesem Tag zu mir kamst, war dein Schweigen ein Trost und eine Erleichterung, als du einfach nur meine Hand hieltest.“

Das Prinzip, um zu erreichen, dass deine Worte mit deinen Taten übereinstimmen und Gottes Licht auf die Menschen um dich herum ausstrahlt, ist einfach: Lebe deine Worte! Sei dir deiner Überzeugungen und Prinzipien sicher – und setze sie täglich in die Tat um!

Wie es in dem Lied von Steven Curtis Chapman heißt:

Nun, du kannst mit den großen Hunden rennen.
Du kannst mit dem Adler fliegen,
Du kannst durch all die Reifen springen
Und die Leiter nach oben klettern,
Aber wenn es drauf ankommt,
Weißt du, dass es auf den Weg ankommt.
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Gehen wir ein wenig spazieren!

  1. Matthäus 5,19 NeÜ
  2. Matthäus 21,28–30
  3. 1. Johannes 3,18
  4. „The Walk“ von Steven Curtis Chapman