Unerwartete Veränderungen waren noch nie einfach für mich und vergangenes Jahr ging ich durch eine solche schwierige Zeit. Ich erwartete, näher zu meinem Sohn und seiner Familie ziehen zu können, musste aber feststellen, dass meine Pläne für so einen Umzug nicht länger möglich waren.

Entmutigt pausierte ich, um über meine weiteren Möglichkeiten nachzusinnen. Draußen zeichnete sich durch das Fenster ein wunderschöner Tag ab und während ich das Panorama vor mir aufnahm, fühlte ich, wie mich ein sanfter Friede überkam.

Ich wusste, dass Gott für mich genauso da war, wie für Seine Schöpfung. Der innere Frieden, den ich nun empfand, entsprang Ihm.

Was hatte sich geändert?, fragte ich mich. Ich wusste, Gott und Seine Liebe waren unveränderlich. Es waren meine Umstände, die sich nach dieser enttäuschenden Nachricht plötzlich verändert hatten. Nachrichten, die mich besorgt und unsicher zurückließen.

Meine Augen waren zu sehr auf meine Umstände und auf meinen baldigen Umzug gerichtet gewesen. Jetzt, unter den geänderten Umständen, hatte ich das Gefühl, meine ganze Welt bricht zusammen.

Ich hätte mich mehr auf Jesus konzentrieren sollen. Diese einfache Wahrheit traf mich wie ein Lichtstrahl, der die Dunkelheit durchbrach. Mit all der Aufregung um den möglichen Umzug hatte ich meine Zeit mit Gott vernachlässigt.

Ich beschloss also, dies zu ändern. Am nächsten Morgen nahm ich meine Bibel mit auf die Veranda, wo ich gewöhnlich meine Tasse Kaffee genoss. Ich schlug Matthäus Kapitel 14 auf, wo die Jünger – obwohl abgehärtete Seeleute – große Angst wegen eines Sturmes hatten, der drohte, das Boot zu kentern und ihr Leben zu beenden.

Bis sie dann Jesus auf dem Wasser auf sich zukommen sahen.

Das war genau mein Dilemma! Ich hatte den Stürmen des Lebens erlaubt, mich vom Kurs abbringen zu lassen. Ich hätte meine Augen auf Jesus gerichtet halten und darauf vertrauen müssen, Er bringt mich durch.

Schrittweise begann ich nun, mein Leben wieder zusammenzufügen. Eine Freundin bat mich, ihr über Weihnachten in ihrer Bäckerei auszuhelfen. Auch unterstützte ich ehrenamtlich ein Waisenheim, wo die Kinder definitiv bedürftiger waren als ich. Innerhalb weniger Monate hatte ich neue Freunde gewonnen und eine Menge zu tun. Meine vorherige Enttäuschung war verschwunden.

Durch diese Erfahrung lernte ich, Gott arbeitet bei uns nicht immer auf ein bestimmtes Ziel hin. Manchmal ist es der Ablauf des Geschehens, der hierbei wichtig ist. Unser Glaube wird inmitten eines Sturmes geprüft, aber gerade dort erfahren wir Jesus als unseren allerbesten Freund. Er versprach: „Ich werde dich nie verlassen und dich nicht im Stich lassen.“ 1

  1. Hebräer 13:5