Eines Nachts wachte ich wegen eines Telefonanrufs auf, der meine sofortige Aufmerksamkeit erforderte. Aus dem Tiefschlaf heraus musste ich mich rasch ankleiden, meine Autoschlüssel greifen und zur Tür hinauseilen, um mich um einen kleinen Notfall zu kümmern. Jemand hatte in der Nacht einen Unfall gehabt und musste abgeholt werden. Ich war bestürzt, doch zugleich konnte ich nicht aufhören, daran zu denken, wie alles noch schlimmer hätte kommen können. So versuchte ich, mein angstvolles Herz für die kommende Stunde zu beruhigen, während ich mich um alles kümmerte und jeden sicher nach Hause brachte.

Mitten in der Nacht versuchte ich mich auf unbekannten Straßen zurecht zu finden und betete für alle Unfallbeteiligten um Weisheit und Schutz. Besonders dankte ich Gott für Seine wunderbare Fürsorge, gerade in besonderen Situationen und sogar trotz mancher Fehler und Schnitzer.

Einige Stunden später, zurück in meinem Bett, betete ich weiter und legte alles in Gottes Hände. Ich dachte über einige Bibelverse nach und hörte inspirierenden Andachten zu. Alleine mit Jesus in der Dunkelheit der Nacht schwanden die langen Stunden dahin.

Während die Zeit dahinkroch, fühlte ich keine Müdigkeit. Das Adrenalin, das durch meinen Körper rauschte, als ich aufgeweckt sofort in Aktion treten musste, hatte mich hellwach gemacht und beeinflusste mich noch immer. So lag ich einfach da, lauschte, betete und war guten Mutes, bis ich das erste Morgenrot des neuen Tages draußen erblickte. Dann fiel ich für die nächsten paar Stunden in einen Tiefschlaf und erwachte erstaunlich erfrischt und gestärkt für den vor mir liegenden Tag.

Es war eine außergewöhnliche Nacht und von der Sorte, die ich dankbarerweise nicht so oft erleben muss. Aber auch wenn ich meine Reaktionen auf den nächtlichen Stress nicht steuern konnte, fühlte ich mich geliebt und umhegt. Auch wenn ich nicht schlafen konnte, ruhte ich doch in Gottes Armen und das genügte. Auch wenn sich manchmal Unangenehmes zuträgt, bewahrt Er uns doch vor schlimmeren Unfällen und größeren Problemen.

Die Schatten der Nacht können lang sein. Wir können uns verloren fühlen, verwirrt und gestresst, aber wir sind nicht allein in der Dunkelheit. Wenn wir zu Ihm rufen, dann ist Gott immer da, hilft, bewahrt, schützt, bis der Tag anbricht und die Schatten fliehen.