Dieses Erdenleben wird gemeinhin als eine einzige große Schnellstraße angesehen, die sich durch Ebenen, Hügel, Berge, Täler und Tunnel zieht. Ich habe all diese genannten Situationen schon oft erlebt, und ich kann getrost sagen, mir gefallen die Tunnel am wenigsten.

Das sind die Momente, in denen die Zukunft ungewiss ist und der Weg, der vor uns liegt, nur Schritt für Schritt erkennbar wird. Meine Situation in den letzten Monaten erforderte eine Menge Warten, um zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln würden, und eine Menge vorsichtiger schrittweiser Vorgehensweisen.

Gestern umhüllte mich die Ungewissheit des Ganzen und wurde schnell zu einer Wolke aus Sorge und geistiger Finsternis.

Ich betete: „Herr, bringe hier deinen Lichtschein hinein“, und Er erinnerte mich an die weisen, beruhigenden Worte aus dem Gedicht „Das Tor des Jahres“, die ich schon oft gehört hatte, aber diesmal sprachen sie direkt zu mir:

Ich sagte dem Mann, der am Tor des Jahres stand,
„Gib mir ein Licht, damit ich sicher ins Unbekannte vordringen kann.“
Und er antwortete,
„Gehe in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes.
Das soll dir besser sein als Licht und sicherer als ein bekannter Weg.“
Also ging ich hinaus und fand die Hand Gottes,
Gern trat ich in die Nacht. 1

Als Blinder kann ich nachvollziehen, wie es ist, Hilfe zu benötigen, wenn man sich auf unbekanntem Terrain befindet. Die Botschaft, die mir dadurch vermittelt wurde, war, dass ich Gottes Hand mit dem gleichen Selbstvertrauen ergreifen muss als wenn ich den Ellbogen eines Menschen halte, der mich durch eine Umgebung führt, und Ihm gestatte, mich durch diesen Tunnel zu führen. Solange ich mich an Ihm festhalte, brauche ich mir keine Sorgen über die Länge des Tunnels zu machen oder darüber, was mich am Ende erwartet. Ich kann mit Ihm Schritt für Schritt gehen, im Vertrauen darauf, dass ich die andere Seite sicher und gesund erreichen werde.

Ich habe vielleicht keine Ahnung, was auf dem Weg vor mir liegt. Aber derjenige, mit dem ich gehe und der mich führt, sieht und kennt die Straße, auf der ich mich befinde. Ich kann darauf vertrauen, dass Er mich durch die Tunnel dieses Lebens führt, und du auch. Wenn es dunkel wird, gib nicht der Panik nach oder lass dich von der Ungewissheit überwältigen. Nimm einfach die Hand desjenigen, der versprochen hat, besser zu sein als ein Licht für uns alle, und du wirst es sicher durch jeden Tunnel schaffen.

  1. Minnie Louise Haskins (1875-1957)