Das Markusevangelium berichtet von einem gelähmten Mann, den Jesus heilte. Jesus lehrte in einem Raum, der so überfüllt war, dass die Freunde des Mannes ein Loch in die Decke machen und ihn auf seiner Trage hinunterlassen mussten. Doch dann waren die ersten Worte Jesu an ihn: „Deine Sünden sind dir vergeben.“
Einige in der Menge waren erstaunt darüber, dass Jesus erklärte, Er könne Sünden vergeben, und so fügte Er hinzu: „Damit du weißt, dass ich die Macht habe, Sünden zu vergeben, nimm dein Bett und geh.“
Natürlich tat der Mann genau das. Aber hast du dich jemals gefragt, warum das erste, was Jesus ihm gab, Vergebung war? War sein offensichtlichstes Bedürfnis nicht die Heilung? Vielleicht für dich und mich, die wir so viel Wert darauf legen, wie es uns in diesem Leben ergeht, und vielleicht sogar für den gelähmten Mann an jenem Tag. Aber Christus, der die ganze Ewigkeit sieht, wusste, dass er vor allem Vergebung brauchte.
Ich habe diese Geschichte einige Tage, nachdem ich die Nachricht vom Tod eines Menschen erhalten hatte, erneut gelesen. Eine weitere Familie ohne einen Elternteil. Noch mehr Schmerz. Und mein Herz fragte: Jesus, warum heilst du uns nicht jetzt? Wie kannst du zulassen, dass wir so verletzlich sind? Ich denke, ich werde das jedes Mal ein wenig spüren, wenn ich traurige Nachrichten höre, und das ist in Ordnung. Aber dieser Teil in der Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht, nämlich, dass ich die Dinge vielleicht falsch herum sehe.
Ich will wirklich, dass es mir gut geht, jetzt. Und ich möchte, dass es allen Menschen gut geht. Ich möchte Heilung, Versorgung, Frieden, Sicherheit, Freude und all die Dinge, die das Leben gut machen. Aber Jesus hat es bereits in Ordnung gebracht, als Er Vergebung für die Sünden anbot, so wie Er dem Lahmen Heilung für seinen Geist anbot, noch vor der Heilung für seinen Körper.
In diesem Jahr habe ich in meiner kleinen Welt so viel verloren, dass ich gezwungen bin, mehr in diese Richtung zu denken. Liegt meine Hoffnung wirklich im Himmel, oder setzte ich in dieses Leben hier auf Erden? Jesus warnte davor, dass auch Seine Nachfolger in dieser Welt Schwierigkeiten haben würden, und dass wir weiterhin mit Verlust, Tod und Leid konfrontiert werden würden. Aber Er ließ darauf die Verheißung folgen, Er habe alles überwunden und Er würde ihnen – und uns – helfen, dasselbe zu tun.
Auf diese Weise können wir guten Mutes sein.