In einer von Jesu Parabeln verließ ein junger Mann sein Zuhause, um sein Glück zu versuchen. Am Ende hatte er jedoch sein ganzes Erbe aufgrund seines wilden Lebensstil verprasst und kehrte ohne Geld und gedemütigt zu seines Vaters Haus zurück. Wahrscheinlich erwartete er dessen Zorn, oder er stellte sich seelisch zumindest auf eine herablassende Haltung und strenge Zurechtweisung ein. Sein Vater jedoch hieß ihn mit offenen Armen und Freudentränen willkommen.
In einer anderen Geschichte reiste ein Mann von Jericho nach Jerusalem, wurde von Dieben überfallen, ausgeraubt, verprügelt und halbtot liegen gelassen. Nachdem ein Priester und ein Levit vorbeigezogen waren, ohne zu helfen, erbarmte sich ein Samariter (eine Bevölkerungsgruppe, die von den Juden zu Jesu Zeiten verachtet wurde) des armen Mannes und brachte ihn in einem Rasthaus in der nächsten Stadt unter, regelte zudem die Begleichung all dessen Ausgaben, bis er wieder ganz gesund geworden war.
Die beiden Gleichnisse vom Verlorenen Sohn und vom Barmherzigen Samariter gehören zu den bekannteren Parabeln, die Jesus erzählt hatte. Beide drehen sich um Güte. In dem ersten Gleichnis, in dem ein liebevoller, vergebender Vater dargestellt wird, beschrieb Jesus Gottes Güte uns gegenüber, als eine bedingungslose Güte, die Seinem Wesen zugrunde liegt. Im zweiten Gleichnis legte Jesus uns nahe, liebenswürdig zu anderen Menschen zu sein, sogar zu denen, die wir nicht mögen, oder die uns nicht mögen.
Oft ist es anstrengend, kulant zu sein. Liebenswürdigkeit ist für uns nicht so natürlich, wie sie es für Gott ist, doch die Belohnungen sind greifbar. Wie das englische Sprichwort besagt: „Wenn du gegenüber anderen freundlich bist, werden sie zu dir auch freundlich sein.“ Das Gleiche hatte Salomo vor 3000 Jahren festgestellt. „Freundlichkeit nährt deine Seele.“ [Sprüche 11:17] Ich würde sagen, das ist doch etwas sehr Verheißungsvolles.