Jedes Jahr steht der 24. Dezember vor der Tür, ob wir bereit sind oder nicht. Wir reden oft davon, dass wir noch so viel zu tun haben, dass uns die Zeit und das Geld fehlen und so weiter. Aber was ist, wenn du nicht bereit für Weihnachten bist, weil du einen Verlust verkraften musst und dein Herz einfach noch nicht bereit für das Fest ist?
Im Jahr 2021 bereiteten wir uns darauf vor, Weihnachten ohne unseren Großvater zu feiern. Die acht Kinder meiner besten Freundin bereiteten sich darauf vor, ohne ihre Mutter und mit einem Vater zu feiern, der immer noch sehr unter dem Verlust litt. Eine andere Freundin hatte vor wenigen Wochen ihren Vater verloren, und zwei weitere Freundinnen würden nach ihrer Scheidung dieses Weihnachten als Singles feiern. Eine weitere Freundin hatte mit ihrer Arbeitslosigkeit zu kämpfen, und zu dem Stress, kaum über die Runden zu kommen, stand jetzt auch noch das Weihnachtsfest bevor. Und doch näherten sich die Feiertage in ihrem gewohnten Tempo, ohne dass die gebrochenen Herzen Erleichterung fanden.
Mein Herz war so schwer – nicht nur wegen meines eigenen Verlustes, sondern auch wegen der Verluste um mich herum. Jeder Tod kam plötzlich und unerwartet, und ließ mich auf die nächste Verlustnachricht warten.
In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal über die Adventszeit nachgedacht, die viele Menschen in den vier Wochen vor Weihnachten, dem Gebet, der Meditation und dem Bibelstudium widmen. Es war schwierig, mich dem richtig einzufügen. Ich hatte nicht viel woran ich mich festhalten konnte, kein tägliches Überraschungstürchen zu öffnen oder so etwas. Ich hatte nur die Worte: „Vorbereitung, Hoffnung, Freude, Liebe.“ Jedes Wort warf einen Lichtstrahl in die Dunkelheit und lenkte meinen Blick auf etwas Sinnvolles und Wertvolles.
Abgesehen von meinem Schmerz und meiner Zerrissenheit ist da die Tatsache, dass Jesus als Retter der Menschheit gekommen ist – ein Grund zum Feiern! Auch wenn ich nicht alle Freuden und Traditionen der Weihnachtszeit teilen konnte, so konnte ich doch mein Herz in Ordnung bringen. Wenn ich an Weihnachten etwas melancholischer wirkte als sonst, lag das daran, dass ich an diesen Worten – Vorbereitung, Hoffnung, Freude und Liebe herumgekaut habe.
Obwohl ich nicht die Kraft hatte, große Weihnachtsvorbereitungen zu treffen, konnte ich mein Herz darauf vorbereiten, Gottes Souveränität zu akzeptieren.
Hoffnung erinnerte mich daran, dass meine Hoffnung nicht in einer Verheißung liegt, dass dieses Leben einfach sein wird, sondern in Jesu Versprechen, mich zu erlösen.
Ich habe Freude, weil Jesus gekommen ist! Und die Freude wächst, wenn man sie mit anderen teilt.
Gott hat seine Liebe gezeigt, indem er Jesus auf die Erde geschickt hat, um uns zu erlösen.
Ich habe den Kindern meiner besten Freundin einen riesen Korb mit Leckereien geschickt und habe Freunden geschrieben und angerufen, die jemanden verloren haben. Und am Heilig Abend war ich bereit, „Freue dich” zu singen.