Zum letzten Weihnachtsfest hatte ich bereits seit einigen Monaten einen neuen Job. Mein Büro lag eine Stunde von meinem Zuhause entfernt, meine Arbeitszeiten waren von 14.00 bis 23.00 Uhr, und ich arbeitete samstags. Die ganzen Tage über war ich erschöpft und mit allen Menschen in meinem Leben verstimmt. Außerdem musste ich am Heiligabend arbeiten!
Schuldgefühle plagten mich, weil ich nicht in der Lage war, meiner Familie, Kirche und Kommune wie sonst mein Bestes zu geben. Normalerweise plane und leite ich einige gemeinnützige Projekte, beteilige mich an den Weihnachtseinsätzen unserer Kirche und mache zahlreiche „festliche“ Dinge mit Familie und Freunden. Im letzten Jahr jedoch fühlte ich mich wie in einem Paralleluniversum. In der einen Welt machte jeder die gleiche Weihnachtserfahrung, doch ich erlebte eine andere.
Hast du schon einmal ein Weihnachtsfest erlebt, das ganz anders war als die vorherigen? Hast du dich auch wie im Freiflug gefühlt? Gewöhnlich bin ich bei den vielen Hilfsveranstaltungen und -aktivitäten so eingespannt, dass sie letztendlich das A und O sind. So wie ein Kind seinen Appetit verdirbt, indem es vor dem Abendessen Kekse nascht, so sättige ich mich an all dem weihnachtlichen Drumherum – bis zu dem Punkt, an dem Jesus nur noch eine Nebenrolle spielt. Allerdings nicht im letzten Jahr. Im letzten Jahr gab es eine Wende. Ich habe nicht dekoriert. Ich habe nicht gebacken. Ich habe fast keine Einkäufe getätigt. Ich habe niemanden bewirtet.
Aber ich betete viel, dachte auf meiner langen Pendelfahrt viel nach und ließ viele Erwartungen für die Saison hinter mir. Jesus wurde geboren, das ist Tatsache, egal wie ich das zu feiern vermag. Als der Engel in der Nacht, in der Er geboren wurde, den Hirten erschien, sagte er: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ 1
Der 25. Dezember mag ein Tag wie jeder andere sein, aber es ist der Tag, an dem Jesus kam! Errettung und eine Beziehung zu Ihm sind immer noch jederzeit frei verfügbar. Seine Gegenwart ist tägliche Realität.
Meine zukünftigen Weihnachten haben eine Neuorientierung erfahren, eine Prioritätsverschiebung, die sonst vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Ehrlich gesagt ist es sehr befreiend, Weihnachten ohne Erwartungen oder Traditionen anzugehen oder zu wünschen, dass es mit vergangenen Festen mithalten oder diese übertreffen kann. Es braucht kein schmückendes Beiwerk, um Weihnachten glanzvoll zu machen. Feiere so, wie du möchtest, im großen oder kleinen Stil. Nichts verändert die Tatsache, dass heute der Heiland geboren ist.
- Lukas 2:10,11 LUT. ↑