Im Mittelpunkt von Weihnachten liegt das Kind von Bethlehem, das in diese oft kalte, feindselige Welt hinein geboren wurde, um uns mit der Liebe Seines himmlischen Vaters zu wärmen. Es war ein Kind, welches die erste Weihnachtsfeierlichkeit begann und es sind die Kinder, die es auf ihre eigene, besondere Art weiterleben lassen.
Erwachsene wissen das. Weihnachten bringt unsere kindliche Unschuld zum Vorschein, wir werden sanft und unsere Herzen schlagen voller Aufregung, genauso als ob wir noch Kinder wären – mit Weihnachtsliedern, Lichtern, Geschenken, Symbolen und festlichen Gesten. Wir verbinden Weihnachten mit Kindern und erinnern uns gerne ihrer reinen Freude.
Eines Dezemberabends, mitten in den Weihnachtsvorbereitungen, befanden sich meine Frau und ich von einem langen ermüdenden Tag auf dem Heimweg. Ich fühlte mich gerädert, nicht nur von der holperigen Busfahrt, sondern auch von der Sehnsucht nach einer wärmeren Weihnacht, weniger kommerziell, mehr melodiös
Ich hing diesen und anderen Gedanken nach, als eine Familie mit kleinen Kindern den Bus bestieg. Die Kinder waren aufgeweckt, etwas Willkommenes an einem trüben Abend; doch das Beste sollte noch kommen. Erstaunt hörte ich ein Ram Tam Tam Tam! Zuerst dachte ich, es wären die normalen Schläge meiner inneren Gedanken, aber nein – es kam von den Kindern, die gerade in den Bus gestiegen waren. Eine prompte Aufführung von „Der kleine Trommler!“ Ohne Anweisung ihrer Eltern begannen die beiden Kinder aus voller Kehle zu singen:
Komm, sagten sie mir,
Ram tam tam tam tam,
Einen neugeborenen König zu sehn,
Ram tam tam tam tam.
Unsre schönsten Geschenken legen wir,
Ram tam tam tam tam.
Dem König zu Füßen,
Ram tam tam tam tam
Ram tam tam tam tam
Ram tam tam tam tam.
Einige Tage darauf besuchten wir eine Stadt an der Küste, um Freude, Spielzeug und die Weihnachtsbotschaft zu bringen. Nach einem intensiven Tag voller Aktivitäten, saßen wir zum Tee bei einem lieben Freund zuhause, der uns immer mit offenen Armen begeistert aufnimmt. An diesem Abend jedoch hatte sich offensichtlich die Müdigkeit des Tages überall breitgemacht. Wir waren körperlich völlig erschöpft und auch unser Gastgeber hatte einen langen Arbeitstag hinter sich. Wie ließe sich Weihnachtsfreude verbreiten unter diesen matten Herzen? Jemand fing an, auf der Gitarre ein Weihnachtslied zu zupfen und wir sangen dazu. Allmählich wachten wir auf, aber immer noch nicht richtig in Schwung.
Wer verhalf uns aus dem Sumpf? Ein kleines Kind. Wir hatten Franco erklärt – ein vierjähriger Bewohner des Hauses, – dass das Beste an Weihnachten nicht das Auspacken der Geschenke war, sondern das Öffnen der Herzen. Als wir dann also das Lied anstimmten: „Jesus komm in mein Herz“, erklang Francos Stimme hörbar über allen Stimmen. Bewusst betonte er jedes Wort, als er sang, ganz auf die Bedeutung dieser kraftvollen Botschaft konzentriert.
Jesus komm in mein Herz,
Füll mich mit Deiner Liebe und Deinem Licht.
Kinder allerorts beten dieses Gebet,
Bitte Jesus herein heute Nacht! 2
Nun waren wir alle hellwach, um ein echtes Weihnachtswunder zu erleben – Christi Geburt im Herzen eines gläubigen Kindes.
Das abschließende Kapitel ereignete sich am letzten Tag unseres Besuches, als etwa zwanzig Kinder zum Spielen und Preisegewinnen zusammenwaren. Nachdem sie wild und glücklich eine Weile damit verbrachten, den Flur hinauf und hinunter zu stieben mit Wettläufen und Spielen, war es so weit, die Geschichte der ersten Weihnacht zu erzählen – würden sie sich aber ruhig verhalten? Zu unserem Erstaunen setzten sie sich im Halbkreis vor uns, nahmen die Liederblätter in ihre nun verschwitzten Hände und mit Konzentration und Andacht suchten sie nach den richtigen Liedern und begannen mitzusingen. Ihre Eltern und wir alle waren sprachlos angesichts dieser kindlichen Zurschaustellung einer Andacht.
Im Stall in der Krippe ‘ne Wiege aus Streu,
Legt kleiner Herr Jesus sein Köpfchen auf Heu.
Die Sterne am Himmel, sie schauen ihm zu,
der kleine Herr Jesus schläft in himmlischer Ruh’.
Doch manchmal das Vieh schreit, das Kindlein erwacht,
es bleibt aber ruhig auch mitten zur Nacht.
Ich liebe dich, Jesus, ach bleib doch bei mir,
Ach bleib bis zum Morgen, ich dank’ dir dafür.
Bleib bei mir, Herr Jesus, ich bitte dich sehr,
dicht bei mir für immer, was wollte ich mehr?
Du segnest die Kindlein, behütest sie all,
bis sie mit dir leben im Himmelssaal. 3
Christus zeigt Seine Gegenwart in jedem Kind, das Seine Geburt feiert. Er möge auch dein Leben und Zuhause an dieser Weihnacht berühren.