In der Bergpredigt lehrte Jesus seine Jünger die grundlegenden Prinzipien des Vertrauens in Gottes Fürsorge, als er sagte: „Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben – darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung?“ (Matthäus 6,25)
Wenn wir verstehen, dass Gott unser Vater ist, der uns liebt und für uns sorgen wird, baut das ein tiefes Vertrauen in ihn auf – ein Vertrauen, das der Angst oder Sorge um unsere täglichen Bedürfnisse entgegenwirkt. Das griechische Wort, das mit ängstlich oder besorgt übersetzt wird, bedeutet, von Sorgen geplagt zu sein, ängstlich zu sein. Die Botschaft Jesu lautet, dem Vater zu vertrauen, zu glauben, dass er der Schöpfer und Geber des Lebens ist, und darauf zu vertrauen, dass er für seine Kinder sorgen wird.
Jesus verwendet einfache Analogien aus der Natur, um zu verdeutlichen, dass wir unser Vertrauen auf Gott setzen sollten und weniger auf materielle Besitztümer, Einkommensquellen oder die Sicherheiten dieser Welt. Er spricht unsere Ängste und Sorgen darüber an, dass wir heute und in Zukunft nicht das haben, was wir brauchen.
„Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein. Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie. Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch oh ihr Kleingläubigen?“ (Matthäus 6,26-30)
Auch wenn die Vögel weder säen noch ernten, heißt das nicht, dass Gott ihnen das Futter in den Schnabel fliegen lässt; sie müssen sich schon anstrengen, um es zu finden. Dennoch versorgt er sie mit Nahrung. Jesus verwendet dann ein „geringeres zu größerem“ Argument, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen: Wenn Gott die Vögel ernährt, wird er dann nicht auch euch ernähren, die ihr viel mehr wert seid als die Vögel?
Das Verständnis, dass Gottes menschliche Schöpfung größeren Wert und größere Bedeutung für ihn hat als die nicht-menschliche Schöpfung, wird erstmals in der Schöpfungsgeschichte ersichtlich, in der der Mensch als Gottes Ebenbild geschaffen wird und ihm die Herrschaft über die Erde und alle ihre Geschöpfe übertragen wird (1.Mose 1,26-28). Es wird auch dadurch deutlich, dass Gott die Menschen so sehr geliebt hat, „dass er seinen einzigen Sohn gab“, um für unsere Sünden zu sterben, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat (Johannes 3,16).
Zwischen den Beispielen der Vögel und der Blumen macht Jesus eine Aussage, die verdeutlicht, wie sinnlos Sorgen wirklich sind: „Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern?“ (Matthäus 6,27). Die Antwort auf diese Frage liegt natürlich auf der Hand: Es hat keinen Sinn, sich zu sorgen, denn es ändert nichts.
Nachdem Jesus darauf hingewiesen hat, dass Sorgen nichts ändern, fragt er: „Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch oh ihr Kleingläubigen?“ (Matthäus ,30) Im Matthäusevangelium verwendet Jesus mehrmals den Ausdruck „ihr Kleingläubigen”, wenn er zu denen spricht, die sich fürchten oder ängstlich sind, anstatt Gott zu vertrauen (Matthäus 8,26, 16,8). Glaube, wie er hier verwendet wird, bedeutet das Vertrauen, dass Gott für sein Volk handeln kann und wird.
Setze die richtigen Prioritäten
Nachdem Jesus deutlich gemacht hat, dass der Gott, der die Tiere ernährt und die Erde bekleidet, unser Vater ist, der uns liebt und für unsere Bedürfnisse sorgen wird, sagt er erneut, dass wir uns deshalb (unter Berücksichtigung dieser Dinge) nicht ängstigen oder sorgen müssen. „Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: ‚Was sollen wir denn essen? Was können wir trinken? Was sollen wir anziehen?’ Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht!“ (Matthäus 6,31-32)
Jesus zieht hier einen Vergleich zwischen dem, was Ungläubige tun, und dem, was Gläubige tun sollten. „Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht. Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug.“ (Matthäus 6,33-34) Das griechische Wort, das hier mit „wichtigsten Anliegen“ übersetzt wird, drückt aus, dass man intensiv nach einer bestimmten Sache sucht oder sich danach sehnt. Während andere vielleicht den Dingen dieser Welt den Vorrang geben, sind Christen dazu aufgerufen, zuerst Gottes Reich zu suchen.
Jesus lehrt uns, uns heute keine Sorgen über mögliche Probleme von morgen zu machen, sondern Gott für die Herausforderungen von heute zu vertrauen und die Sorgen von morgen ihm zu überlassen. Jeder Tag wird seine Schwierigkeiten haben, aber wir haben die Gewissheit, dass Gott uns durch seine Gnade hindurchhelfen wird. Jesus lehrt uns nicht, dass wir keine Probleme haben werden und unser Leben immer reibungslos verlaufen wird, aber er fordert uns auf, unsere Probleme im Glauben an Gottes Fürsorge anzupacken.
Gottes Versorgung und unsere Verantwortung
Gott ist unser Vater und als Gläubige sind wir seine Kinder. Als seine Kinder, die ihn und seine Gerechtigkeit suchen, können wir darauf vertrauen, dass unser Vater „euch aus seinem großen Reichtum, den wir in Christus Jesus haben, alles geben wird, was ihr braucht.“ (Philipper 4,19). Er gibt uns oft viel mehr als das Nötigste, denn Gott „vermag unendlich viel mehr zu tun, als wir erbitten oder uns vorstellen können, nach seiner Kraft, die in uns wirkt” (Epheser 3,20).
Die meisten von uns sind nicht wohlhabend, aber wir sind dazu aufgerufen, die richtigen Prioritäten in Bezug auf Geld und materielle Dinge zu setzen. Wir sind dazu aufgerufen, für unsere Familien zu sorgen, unser Bestes zu tun, um finanziell abgesichert zu sein und ihre Bedürfnisse zu befriedigen, aber gleichzeitig darauf zu achten, dass unsere finanziellen Ziele nicht Vorrang vor unserer Beziehung zu Gott haben. Als Gläubige sind wir dafür verantwortlich, unsere Finanzen, Zeit, Gaben und Ressourcen zur Ehre Gottes einzusetzen, für unsere Lieben zu sorgen und anderen zu helfen; großzügig zu sein, Gott durch unseren Zehnten und unsere Opfergaben etwas zurückzugeben und unsere finanziellen Segnungen mit den Bedürftigen zu teilen.
Die Botschaft hier ist nicht, dass Christen niemals Schwierigkeiten haben oder Durststrecken erleben werden, dass unser Leben frei von Problemen sein wird und wir erwarten können, dass Gott uns immer und überall reichlich versorgt, oder dass wir nicht für unseren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Die Botschaft ist, dass wir als Gläubige nicht ängstlich, beunruhigt oder besorgt sein sollten, sondern auf Gottes Fürsorge, sein Wissen um unsere Bedürfnisse und seine Fähigkeit, uns zu versorgen, vertrauen sollten.
Fazit: Vertraue auf Gott!
Wir können mit einem ruhigen Herzen und Verstand leben, weil wir wissen, dass Gott alles unter Kontrolle hat, dass er unser Bestes im Sinn hat und dass er uns liebt und für uns sorgen wird. Der Apostel Paulus schrieb: „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (Philipper 4,6-7). Gottes Verheißungen gelten, egal ob wir uns in einer Zeit der Stabilität und Sicherheit befinden oder in Zeiten von Verlust, finanzieller Unsicherheit, Krankheit, politischen Unruhen oder Naturkatastrophen.
Wir sind in seinen Händen. Er liebt uns, kümmert sich um uns und ist unser treuer Versorger und unsere gegenwärtige Hilfe in unserem Leben. Ganz gleich, in welcher Situation wir uns befinden oder wie die Welt um uns herum aussieht, wir können uns voll und ganz auf ihn verlassen und wissen, dass er uns liebt, dass wir seine Kinder sind und dass wir in alle Ewigkeit mit ihm leben werden.