Ein Freund zeigte mir kürzlich ein von ihm aufgenommenes Foto im Shinjuku Gyoen National Garden. Der Shinjuku Gyoen ist ein großer Park mitten im geschäftigen Tokio. Das Foto zeigte einen strahlend blauen Himmel, von grünen Bäumen umrahmt. Als ich meinem Freund ein Kompliment über die gelungene Aufnahme machte, schaute er mich amüsiert an. „Eigentlich betrachtest du es verkehrt herum. Das Bild ist eine Reflexion des Himmels, der sich in einem See spiegelt.“
Ich sah mir das Foto genauer an und stellte fest, ihm recht geben zu müssen. Was ich für die wirkliche Szenerie hielt, war eigentlich nur ihr Spiegelbild auf der Seeoberfläche, fast wie eine optische Täuschung. Es faszinierte mich, wie klar der Himmel und die Umgebung sich in dem stillen Wasser spiegelten, und ich musste darüber nachdenken, wie wundervoll es sein würde, wenn mein Leben so perfekt den Frieden und die Stille des Himmels reflektieren könnte.
Gott möchte, dass ich in dem Wissen ruhe, dass Er alles unter Kontrolle hat und auf uns aufpasst. Er sagt: „Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin“ [0. Psalm 46:11 – LUT 1984] Aber wenn die Dinge schief laufen, können die widrigen Winde in meinem Geist ein Durcheinander verursachen und dazu führen, dass ich von den Stürmen hin und her gerissen werde. Wenn ich die falsche Richtung einschlage, dann sehen andere nur die aufgewühlten Wellen meiner unruhigen Seele und nicht die stille Reflexion des Himmels.
Ich kann den Stürmen des Lebens nicht aus dem Weg gehen. Sie brauchen mir aber nicht den Frieden Gottes zu rauben. Ich kann mich auf das Versprechen verlassen, dass diese Prüfungen nie schwerer sein werden, als ich ertragen kann. Gott wird immer für einen Ausweg sorgen. [0. Siehe 1. Korinther 10:13] Er ist ebenso bereit, willens und fähig, aus jeder Situation etwas Gutes zu machen, wenn mein Herz aufrichtig ist, und ich mich an Ihn um Führung und Hilfe wende. [0. Siehe Römer 8:28; Psalm 46:2] Wenn also Schwierigkeiten auf mich einprasseln, habe ich eine Wahl! Werde ich anderen das Bild eines sturmgepeitschten Meeres projizieren? Oder werden sie den Frieden des Himmels sehen, der sich in meiner Einstellung und meinen Handlungen widerspiegelt?