Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro in Brasilien boten ein paar wirklich aufregende Momente. Athleten in 28 Sportarten und 41 Disziplinen erstaunten uns mit ihren Talenten, kühner Beharrlichkeit, Ausdauer und körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. Doch meiner Ansicht nach gab es bei diesen olympischen Wettkämpfen einen Aspekt, der noch strahlender leuchtete als die Medaillen: die Rolle, die der Glaube im Leben und der Sportkarriere vieler der Teilnehmer einnahm.
Ich bin ein begeisterter Fan der Olympischen Spiele. Schon seit Jahren verfolge ich sie und kann bestätigen, während der letzten Spiele mehr Glaubensbekundungen unter den Teilnehmern beobachtet zu haben als je zuvor. Hier sind einige.
Die äthiopische Athletin Almaz Ayana übertraf den Rekord im 10 000-Meter Langstreckenlauf um 14 Sekunden. Ihre Meisterleistung war so unglaublich, dass sofort Spekulationen über Betrug aufkamen. Aber die Athletin versicherte ruhig: „Mein Doping ist mein Trainieren und mein Doping ist Jesus. Sonst nichts – ich bin absolut sauber.“
Die Geschichte des Schwimmers Michael Phelps ist ikonenhaft. Obwohl er noch nie dagewesene Siege in vorangegangenen olympischen Spielen feierte, war er so desillusioniert, dass er an Selbstmord dachte. Am Tiefpunkt dieser dunklen Zeit angekommen, gab ihm ein Freund eine Ausgabe des weithin beliebten Buches des christlichen Autors Rick Warren Leben mit Vision: Wozu um alles in der Welt lebe ich? Er fasste wieder Zuversicht und sein Leben geriet erneut ins rechte Lot mit einer neugefundenen Verbindung zu Gott.
Nur wenige erwarteten eine Silbermedaille für den kolumbianischen Leichgewichtboxer Yuberjen Martínez. Bei einem Interview mit seiner Mutter über die wagemutige Meisterleistung ihres Sohnes erklärte sie, sie habe vor Jahren zu Gott gesagt: „Ich übergebe dir dieses Kind. Fang mit ihm an, was dir beliebt.“
Der Jamaikaner, Omar McLeod, gewann mit großem Abstand den 110-Meter-Hürdenlauf und brach in Lobpreis mit einem laut ausgerufenen „Danke Jesus!“ aus, als er die Ziellinie erreichte.
Simone Manuel stellte einen neuen olympischen Rekord im 100-Meter Freistilschwimmen auf. Sie war die erste afroamerikanische Frau, die eine Goldmedaille in einem Einzel-Schwimmwettkampf gewann. Nach dem Wettkampf bezeugte sie: „Alles was ich sagen kann ist, alle Ehre gehört Gott.“ Eine weitere aufsteigende amerikanische Schwimmerin, die mehrere Goldmedaillen gewann, ist Katie Ledecky. Sie verkündete, Glaube sei „Teil von mir Selbst“.
Das fidschianische Rugby-Team gewann die erste Goldmedaille in der Geschichte seines Landes, als es alle ihre starken Konkurrenten schlug, einschließlich England mit 43 zu 7. Am Ende des Spieles sang das Team gemeinsam eine Hymne, die diese Zeile enthielt: „Durch das Blut des Lammes und das Wort Gottes haben wir gesiegt.“
Warum sollte der Glaube im Sport wichtig sein? Ich denke, es hat etwas mit Ausdauer, Ausgeglichenheit, Wohlbefinden und dem Optimismus, zu dem er beiträgt, zu tun. Eigentlich trifft das auf jede Herausforderung zu, der wir gegenüberstehen. Die Bibel bekräftigt dies wiederholt; der Psalmist sang: „Gott gibt mir Kraft und macht den Weg sicher. Er macht meine Schritte leichtfüßig wie die eines Hirschs.“ 1 „Glücklich sind die Menschen, die in dir ihre Stärke finden und von Herzen dir nachfolgen.“ 2 „Du allein, Gott, hast alle Macht.” 3
Gestehen wir uns unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten ein, sind wir offen dafür, unsere Stärke von Gott zu erhalten. „Er gibt den Erschöpften neue Kraft; er gibt den Kraftlosen reichlich Stärke. Es mag sein, dass selbst junge Leute matt und müde werden und junge Männer völlig zusammenbrechen, doch die, die auf den Herrn warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie werden gehen und werden nicht matt. 4 Was für ein Versprechen, auf das man sich vor einem Wettkampf berufen kann! Gläubige kennen dieses Geheimnis. Wir stecken unser ganzes menschliches Bemühen hinein und überlassen Gottes Händen den Rest. „Die Pferde sind bereit zur Schlacht, doch der Sieg gehört dem Herrn.“ 5
Der Apostel Paulus verglich oft das christliche Leben mit einem Rennen. Etwas, das wir geistige Leichtathletik nennen könnten. „Nein, liebe Freunde“, sagte er, „ich bin noch nicht alles, was ich sein sollte, aber ich setze meine ganze Kraft für dieses Ziel ein. Indem ich die Vergangenheit vergesse und auf das schaue, was vor mir liegt, versuche ich, das Rennen bis zum Ende durchzuhalten und den Preis zu gewinnen, für den Gott uns durch Christus Jesus bestimmt hat.“ 6
Anzunehmen ist, dass der Erfolg der glaubensbekennenden Athleten – oder jedes von uns, der sich in unseren Unternehmungen auf Gott verlässt– darin liegt, dass wir höhere himmlische Ziele anstreben, die nicht auf irdische Ehre begrenzt sind. Das lässt uns an die Worte des Apostels denken:
„Denkt daran, dass alle wie in einem Wettrennen laufen, aber nur einer den Siegespreis bekommt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis. So halte ich mir stets das Ziel vor Augen und laufe mit jedem Schritt darauf zu. Ich kämpfe wie ein Boxer, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt. Mit der eisernen Disziplin eines Athleten bezwinge ich meinen Körper, damit er mir gehorcht. Sonst müsste ich befürchten, dass ich zwar anderen gepredigt habe, mich danach aber womöglich selbst disqualifiziere.“ 7
„Da wir von so vielen Zeugen umgeben sind, die ein Leben durch den Glauben geführt haben, wollen wir jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Wir wollen den Wettlauf bis zum Ende durchhalten, für den wir bestimmt sind. Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt.“ 8