Die Stimme meines Sohnes brach, als er sagte, „Mami, ich verstehe überhaupt nicht, was los ist. Gerade bin ich mit meiner Familie umgezogen, um den neuen Job anzunehmen, und jetzt hat man diese Stelle gestrichen.“
Ich tat mein Bestes, um ihm Mut zuzusprechen. Als aber die Minuten verstrichen, stellte ich fest, die Mauer des Schmerzes nicht durchdringen zu können.
Nachdem wir aufgelegt hatten, ging mir seine Situation nicht aus dem Kopf. Schließlich ließ ich alles andere liegen, um für ihn und das zu beten, was er gerade erlebte. Er und seine Frau waren aktive Christen und verantwortungsvolle Eltern. Ich wusste, er würde sein Bestes geben, um seine Familie zu versorgen. Aber ich wusste auch, dass die weltweite Wirtschaftskrise es schwieriger als sonst machte, eine gute Arbeitsstelle zu bekommen.
Im Gebet für ihn fiel mir der 1. Psalm ein, und mir wurde sofort klar, dass diese Verse der Schlüssel für meinen Sohn waren: „… voller Freude tut er den Willen des Herrn und denkt über sein Gesetz Tag und Nacht nach. Er ist wie ein Baum, der am Flussufer wurzelt und Jahr für Jahr reiche Frucht trägt. Seine Blätter welken nicht, und alles, was er tut, gelingt ihm.“ [0. Psalm 1:1-3]
„Gott ist Liebe“ [0. 1.Johannes 4:8] und Sein Umgang mit uns ist Liebe. Er versucht beständig, uns Ihm näher zu bringen. Manchmal lässt Er zu, dass wir Schwierigkeiten und Rückschläge erleiden. Wenn aber unser Herz aufrichtig zu Ihm ist, sind wir wie jene Bäume, die an den Ufern des Wassers gepflanzt sind, und wir werden Früchte hervorbringen, wenn die Zeit reif ist.
Betrachte einmal den Lebenszyklus eines Obstbaumes. Eine Zeit lang ruht er. Alle Blätter fallen ab. Er sieht aus wie tot. Aber dann kommen andere Zeiten, in denen der Baum in Hülle und Fülle Früchte trägt.
Auf diese Weise gehen auch wir durch Zyklen. Es gibt Zeiten, in denen wir uns auf dem Höhepunkt befinden und es für uns nicht bessergehen könnte. Dann gibt es Zeiten, in denen es schlechter läuft und wir damit zu kämpfen haben, positiv zu bleiben. In solchen Zeiten denke ich gerne an eine meiner Lieblingsverheißungen aus Gottes Wort: „Werft [euer] Vertrauen auf den Herrn nicht weg, was immer auch geschieht, sondern denkt an die große Belohnung, die damit verbunden ist! Was ihr jetzt braucht, ist Geduld, damit ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt. Dann werdet ihr alles empfangen, was er versprochen hat.“ [0. Hebräer 10:35-36]
Ich konnte es kaum erwarten, wieder ans Telefon zu gehen, um meinem Sohn diese Gedanken mitzuteilen. Wir beteten zusammen für ihn und dafür, von Mutlosigkeit und Sorgen befreit zu werden.
Mein Sohn und seine Frau fingen an, jeden Tag für den neuen Job zu beten. Er nahm jede Gelegenheitsarbeit an, die er in der Zwischenzeit finden konnte. Innerhalb von sechs Monaten erhielt er eine gute Arbeitsstelle in einem Elektrounternehmen, und innerhalb eines Jahres wurde er in derselben Firma sogar zum Vizepräsidenten befördert.
Er stand vor ein paar großen Hindernissen, aber Gott drang zu ihm durch. Obwohl mein Sohn sehr beschäftigt und in seiner Karriere sehr gefordert ist, hält er daran fest, seine Zeit mit dem Herrn und das Lesen Seines Wortes zu seiner Priorität zu machen, denn er weiß, das ist Schlüssel zum Glück und Erfolg.