„Nicht, dass ich etwas gebraucht hätte! Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Ob ich nun wenig oder viel habe, ich habe gelernt, mit jeder Situation fertig zu werden: Ich kann einen vollen oder einen leeren Magen haben, Überfluss erleben oder Mangel leiden. Denn alles ist mir möglich durch den[3], der mich mit Kraft erfüllt“ (Philipper 4,11-13).
Der Apostel Paulus war mit dem „am äußersten Rand leben” sehr vertraut. Die Welt des Paulus war voller dramatischer politischer Veränderungen, wirtschaftlicher Instabilität und zahlreicher körperlicher Unannehmlichkeiten und Unbequemlichkeiten. Er wechselte von einem gefestigten Leben als Pharisäer zu einem unvorhersehbaren, tagtäglichen Abenteuer als Jünger Jesu.
Ich kann nicht gut mit Ungewissheit umgehen. Ich mag Dinge, die verlässlich und vorhersehbar sind. Ich mag Sicherheit. Doch selbst wenn es gerade gut läuft, ertappe ich mich oft dabei, darüber nachzudenken, wann wohl das nächste Problem auftauchen wird. Und wenn ich mitten in einer schwierigen Situation stecke, frage ich mich, wie lange wir das wohl noch aushalten können. Ist es ein Wunder, dass ich oft unzufrieden bin?
Aber Paulus war anders. Er sagte, dass, egal wie die Dinge laufen würden, er in Ordnung sein würde. Er hatte gelernt, dass Gott uns Kraft für alle Umstände geben wird. Es ist interessant, dass sowohl „Überfluss“ als auch „Bescheidenheit“ Stärke erfordern. Man denkt leicht, dass man nur in schweren Zeiten Kraft braucht, aber das stimmt nicht. In schweren Zeiten ist mein Bedürfnis nach Gott offensichtlicher, aber in leichteren Zeiten brauche ich Gottes Kraft, um mich nicht ablenken zu lassen, um mich daran zu erinnern, dass meine Zufriedenheit nicht von meinen Umständen abhängt und dass ich mir keine Sorgen darüber machen muss, was als Nächstes kommen wird.
Wir alle können erkennen, dass sich die Welt rasant verändert – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Das kann destabilisierend sein. Es ist leicht, sich auf die Umstände zu konzentrieren und zuzulassen, dass diese unsere Zufriedenheit und unseren Seelenfrieden bestimmt, aber Paulus sagte auch:
„Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren (Philipper 4,6-7).
Das ist vielleicht keine detaillierte Anleitung, wie man sich in dieser verrückten Welt zurechtfindet, aber es ist ein Ansatz, um unsere Herzen mit Gottes Wahrheit in Einklang zu bringen. Er verspricht, unsere Herzen und unseren Verstand durch Jesus zu bewahren, und wenn unsere Herzenshaltung richtig ist, werden die nächsten praktischen Schritte klarer.