Der Weihnachtsmorgen war angebrochen und meine Frau und ich genossen eine Pause am Ende einer hektischen Dezemberwoche. Der Anblick von unserem Hotelbalkon aus auf einen naturbelassenen, von schneebedeckten Bergen umgebenen See war idyllisch. Doch als begeisterter Vogelbeobachter weckte das, was über diesem geschah, mein Interesse.
Mehrere große Schwärme von Tausenden von Staren kreisten und drehten sich in perfekter Synchronisation. Sie teilten sich in kleine Gruppen auf, um sich anschließend wieder zu vereinen. Sie stiegen auf, drifteten nach unten, drehten und wendeten sich wie ein einziger Körper. Die Schwärme änderten andauernd ihre Form. An einer Ecke berührte der eine Schwarm den anderen, dann brachen sie wieder auseinander in eine neue Formation, um in entgegengesetzte Richtungen davonzufliegen. Die Vogelschau dauerte über dreißig Minuten lang.
Wie einige Ornithologen sagen, entsteht dieses Himmelsballett während des Winters aufgrund der Suche der Vögel nach warmen Luftströmungen. Die Vögel können stundenlang auf diesen Aufwinden gleiten. Louise Crandal, eine ehemalige Weltmeisterin im Paragleiten, fliegt derzeit gemeinsam mit ihrem zahmen Steppenadler, um beste Ergebnisse zu erzielen. Sie rät anderen Paragleitern:
„Nehmt euch die Vögel zum Vorbild und folgt ihnen. Sie sind die Meister der Lüfte. Tut also, was sie tun. So einfach ist das! … Ich stellte fest, Vögel fliegen niemals in Kreisen. Sie drehen sich zwar, bilden aber niemals vollständige Kreise mit einem Radius von 360°. Jede einzelne Runde ist unterschiedlich, und sie passen sich ständig der Thermik an und bewegen sich dorthin, wo sie stärker ist, oder sie fliegen ein paar hundert Meter zur Seite, um einen besseren Aufwind zu erwischen. Wann immer sich dir die Chance bietet, mit einem Vogel zu fliegen, dann versuche, ihm so dicht wie möglich zu folgen. Aufsteigende Vögel bleiben für gewöhnlich so lange wie möglich im Auftrieb, sogar mit einem lästigen Paragleiter an ihrer Seite. Es gibt also immer etwas zu lernen.“ 1
Nun zurück zum Weihnachtstag und unserem Blick auf die großartige Luftakrobatikshow: Es schien fast so, als tanzten die Vögel zum Lobe ihres Schöpfers, und meine Gedanken wanderten zurück zum ersten Engelschor, der Christi Geburt verkündete: „Auf einmal war der Engel von den himmlischen Heerscharen umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: ‚Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat.‘“ 2
Jesus versprach: „Ich aber werde über die Erde erhöht werden und werde dann alle zu mir ziehen.“ 3 Lasst uns dieses Weihnachten in den Lobpreis der Engel miteinstimmen, Flügel nehmen und uns gen Himmel erheben. 4