„Diese humanitäre Arbeit, die Sie da machen – steckt da ein religiöses Motiv dahinter? Wenn‘s religiös ist, ich bin ein Atheist.“ Der alte Penner, der an meinem Arm zerrte, sah mehr wie ein Ungeheuer aus als ein Mensch. Sein welker Körper hatte all die Anzeichen von Trunksucht, aber seine Augen waren munter und flehten meine an.
„Ich war auch einmal ein Atheist!“, erklärte ich ihm.
Der riesige öffentliche Großmarkt von Buenos Aires, wo diese Begegnung stattfand, beheimatet viele Hafenarbeiter und andere, die keine andere Bleibe haben. Tagsüber durchsuchen hunderte von Obdachlosen die Abfälle und wetteifern um den Ausschuss der Verkaufsstände. Ein ziemlich hartes Pflaster! In all den Jahren, in denen ich wegen der Vorräte für unsere Freiwilligenarbeit dorthin ging, lernte ich viele der Verkäufer und auch der regulären Leute dort kennen. Der hier wollte reden. Er sagte, er heiße „Sucker“, Schmarotzer.
Für einen Straßentrunkenbold erschien er überraschenderweise sehr wortgewandt und gebildet. Für die nächste halbe Stunde, in der er da auf dem Marktplatz neben mir stand, erzählte er mir seine Lebensgeschichte – die ganzen 64 Jahre davon – einschließlich der Episode, wie sein Polizeichef-Vater von organisierten Kriminellen vor seinen Augen ermordet wurde, und wie er dann „ausflippte“ und seither unkontrollierbar gewalttätig ist. Am Ende seiner Geschichte strömten Tränen sein Gesicht hinunter.
Was sollte ich sagen? Ich betete still für die richtigen Worte. „Möchtest du befreit werden?“, fragte ich.
„Befreit von was?“
„Von deiner Bitterkeit und Angst.“
„Keiner kann das wegnehmen!“, protestierte Sucker.
„Ich kenne jemand, der das kann“, sagte ich ihm: „und ich habe ein Geschenk für dich!“
Er begriff sofort, dass ich über Jesus redete. „Kannst du dir vorstellen, wie schwer es für einen Atheisten ist, dieses Geschenk anzunehmen?“, jammerte er.
„Vergiss nicht, ich war auch ein Atheist! Deshalb kann ich dir versichern, es wird auch für dich klappen.“
Sucker konnte nichts darauf erwidern.
„Möchtest du Jesus annehmen?“, fragte ich direkt.
Für einen langen Moment stand er total still da und starrte mich an. Dann plötzlich atmete er aus, öffnete seine Arme, wie um das Geschenk entgegenzunehmen, das ich ihm anbot. „Ja ich will!“, sagte er.
Und so betete ich mit Sucker, um Jesus als seinen Erretter anzunehmen und dafür, dass Jesus ihn von der Bitterkeit und Angst befreit, die ihn zum Alkoholiker werden ließ.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah er wie ein anderer Mensch aus.
Bevor wir uns verabschiedeten, sagte er: „Danke, dass Sie mir diesen Frieden gaben – und noch etwas, ich heiße Georg.“
Zwei Wochen später auf dem Markt war Georg, sauber rasiert und gepflegt, nicht mehr wiederzuerkennen. Er wollte bereitwillig mit mir beten und freute sich über das Conéctate von diesem Monat (die spanische Ausgabe des Activated).
In der darauffolgenden Woche erzählte er mir und meinen Mitarbeitern, unsere Literatur wieder und wieder gelesen zu haben. Auch hätte er sich für ein paar Stunden hingesetzt, um mit Jesus zu reden und Ihn am Ende zu bitten, er müsse Arbeit finden. Wegen seines gewalttätigen und streitsüchtigen Verhaltens war Georg zuvor aus einem Job nach dem anderen gefeuert worden.
„Kaum eine Minute später kam ein Junge auf mich zu und sagte, sein Vater biete mir einen Job an in seinem Verkaufsstand – der gleiche Mann, der einen Monat zuvor geschworen hatte, ich würde nie mehr wieder für ihn arbeiten!“ Georg war so begeistert davon, wie schnell sein Gebet beantwortet worden war!
An diesem Tag bat er uns, dafür zu beten, dass Gott ihm helfen würde, gänzlich mit dem Trinken aufzuhören.
„Die seltsamste Sache passierte neulich!“, sagte er. „Ich trank mit meinen Kumpels, als ich fühlte, wie Jesus mir auf die Schulter klopfte und mir sagte, ich solle meinen Wein wegstellen – und ich tat es! Ich stand einfach auf und ging weg. Ich hätte so etwas vorher nie getan! Dann, ungefähr 20 Minuten später, fingen die Männer, mit denen ich zuvor getrunken hatte, einen Streit an und ein Polizist kam, um ihn abzubrechen. Dieser Polizist wusste, er konnte mich immer mitten in einer guten Schlägerei finden, doch als er mich ein wenig abseits sitzen sah und nicht mitten im Handgemenge, fragte er: ‚Gehörst du da nicht rein?‘ Als ich es verneinte, starrte er mich nur an und fragte: ‚Was ist denn mit dir passiert?‘ Jesus verändert mich. Ich kann es fühlen und andere können es sehen. Jetzt möchte ich beten, dass ich ganz mit Trinken aufhören kann.“
Als Georg sagte, er denke nicht, noch einen weiteren kalten, feuchten Winter auf der Straße überleben zu können, beteten wir, dass er eine erschwingliche Unterkunft finden würde. Bei der nächsten Begegnung mit Georg eröffnete er mir, ein größeres Zitrusfrüchteunternehmen habe ihm eine Überwachungsarbeit komplett mit Unterkunft angeboten.
Es kommt noch besser, sagte er, er habe das Gefühl, er könne seiner Frau und seinen erwachsenen Zwillingstöchtern wieder gegenübertreten. „Bei all den Wundern, die Jesus für mich getan hat, bin ich mir sicher, Er kann mir auch beim Wiedergutmachen helfen. Ganz gleich, was das Problem ist, ich denke, Jesus sagt mir: ‚Vertraue mir!‘“
Wenn du gerne den kennenlernen möchtest, der dein Leben verändern kann, dann bete einfach:
Lieber Jesus, ich nehme deine Liebe und Vergebung an. Bitte komm in mein Leben und hilf mir, im Verständnis und deiner Nachfolge zu wachsen.