Manchmal kommen wir in eine Situation, wo wir ein Segen für andere sein können, wo wir den Bedürftigen dienen und das Evangelium weitergeben können. Vielleicht bist du Teil einer Mission, die deiner Gemeinde nützt und gut ankommt.
Manchmal sind wir aber auch in einer Situation, in der wir das Gefühl haben, in dieser Hinsicht wenig tun zu können. Ich war kürzlich in einer solchen Situation. Mein Leben war sehr geschäftig. Ein anspruchsvoller Job. Studieren für einen Abschluss. Familienpflichten und der Rest des Lebens dazwischen. Die meisten meiner menschlichen Kontakte fanden am Arbeitsplatz statt, wo ich versuchte, ein offenes Ohr zu haben und Ermutigung, Rat und Gebet anzubieten, wo immer es möglich war. Aber es schien, dass ich nicht viel mehr tun konnte, als den Menschen um mich herum ein Freund und eine Stütze zu sein.
Spule ein paar Jahre vor. Ich lebte nun in einem anderen Land und dachte und betete über meine nächsten Schritte nach und suchte nach einer neuen Arbeit. Ich fragte mich, ob die Zeit an meinem vorherigen Arbeitsplatz irgendeinen bleibenden Wert hatte. Sie war mit viel Stress verbunden und ich fragte mich, ob ich nicht schon früher hätte aufhören sollen. Hatte die Arbeit einen Sinn, der über die Entlohnung hinausging? Meine Motivation war es gewesen, Beziehungen zu meinen Kollegen aufzubauen, aber jetzt fragte ich mich, ob ich überhaupt etwas bewirkt hatte.
Am nächsten Tag wachte ich auf durch eine SMS von Carla, einer ehemaligen Kollegin, von der ich seit Monaten nichts mehr gehört hatte. Ich hatte Carla damals für eine Einsteigerposition eingestellt. Ihre Geschichte war herzzerreißend. Sie hatte mit Schwierigkeiten in fast allen Bereichen zu kämpfen: finanzielle Probleme, ein entfremdeter Ehepartner, Sorgerechtsprobleme, Bildungsdefizite und vieles mehr. Ihre Zukunftsaussichten waren alles andere als rosig.
Fünf Jahre lang begleitete ich sie auf ihrem Weg zu einer technischen Karriere. Sie ging wieder zur Schule, machte die nötigen Abschlüsse und bekam schließlich eine gute Stelle mit einer vielversprechenden Perspektive. Auf ihrem Weg gab es Prüfungen und Tränen, aber sie hielt durch, und ich versuchte, sie in schlechten Zeiten zu unterstützen und ihren Glauben an Gott zu stärken.
Nun zurück zu der SMS. Sie lautete: „Ich möchte dir für alles danken. Du hast mir geholfen, der Mensch zu werden, der ich heute bin. Ich schätze alles, was du für mich getan hast. Das verdanke ich alles dir, danke.”
Ich war fassungslos. Ich hatte mich gerade gefragt, ob ich etwas bewirkt hatte, und das war meine Antwort. Carla erzählte mir, dass es ihren Kindern gut geht und ihre zerrütteten Beziehungen wiederhergestellt sind. Sie liebt ihre Arbeit. Sie ist endlich in einer glücklichen Beziehung und auf einem neuen Weg.
Es hat gut getan, daran erinnert zu werden, dass die kleinen Dinge, die Ermutigung, das Gebet, die Fürsorge und Aufmerksamkeit einen Unterschied machen können. Natürlich weiß ich, dass Jesus dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich war in der Lage, mit seiner Hilfe Ermutigung, Motivation und sogar Anleitung zu geben. Es war sicher nicht „alles mein Verdienst”, aber es ist sehr befriedigend zu wissen, dass ich dazu beigetragen habe, das Leben eines Menschen zu verändern. Es erinnert mich daran, wie sehr der Herr jeden einzelnen von uns liebt und sich um jeden Aspekt unseres Lebens kümmert. Er ist geduldig und bereit, sich Zeit zu nehmen, um uns zu einem guten Leben zu verhelfen.
Manchmal werden wir zum Dienst an unwahrscheinlichen Orten oder unter schwierigen Bedingungen aufgefordert. Wir haben vielleicht das Gefühl, dass wir wenig bewirken. Dennoch können wir sicher sein, dass wir überall dort, wohin der Herr uns geführt hat, dienlich sein können, auch wenn es gewöhnlich oder unbedeutend erscheint. Kein Akt der Liebe, Freundlichkeit oder Großzügigkeit ist für Gott zu gering, um genutzt zu werden, und jedes veränderte Leben, jede Familie, die sich auf einen neuen Weg begibt, ist etwas Schönes daran teilzuhaben und zu feiern.