Wir waren unterwegs, um eine liebe Freundin im Krankenhaus zu besuchen. Wir hatten eine lange Fahrt mit Bus und U-Bahn vor uns und wollten pünktlich zur Besuchszeit ankommen. Bevor wir in die U-Bahn stiegen, hielten wir an, um einen Kaffee zum Mitnehmen zu kaufen. In der Nähe stand ein Mann, der um Münzen bettelte. Wir hatten uns schon oft mit ihm unterhalten. Ich fragte ihn, ob er auch einen Kaffee möchte. Er strahlte mit seinem typischen fröhlichen Lächeln (dem ein paar Zähne fehlten) und nahm freudig an. In diesem Moment wurde mir klar, dass er davon ausging, dass wir ihn zum Kaffee einladen würden. Na gut. Planänderung.
Wir saßen an einem kleinen Tisch und er begann uns seine Geschichte zu erzählen. Jahre zuvor hatte er bei der Arbeit eine Kopfverletzung erlitten, die ihn nicht nur arbeitsunfähig machte, sondern die auch Schizophrenie nach sich zog, was zu Instabilität und schließlich zu einem Leben auf der Straße führte. Wir spürten, wie wichtig dieses Gespräch für ihn war und erwähnten deshalb nicht, dass wir in Eile waren. Die Zeit schien für ihn stehen geblieben zu sein, während er den Moment genoss, eine Tasse Kaffee mit Freunden zu trinken.
Wir kamen schließlich ziemlich spät im Krankenhaus an. Alle Besucher unserer Freundin waren bereits gegangen und sie war eingeschlafen. Als wir still an ihrem Bett saßen und überlegten, was wir tun sollten, öffnete sie die Augen und freute sich sehr, uns zu sehen. Wir hatten einen schönen, friedlichen Besuch, ohne die Ablenkung durch die vielen Leute, die sie zuvor besucht hatten. Das war das Timing des Herrn. Wir waren so dankbar, dass wir an diesem Tag flexibel genug in unseren Plänen waren.
Hast du auch manchmal das Gefühl, dass dein Leben zu einer nicht enden wollenden Liste von Verpflichtungen geworden ist, von denen die meisten dringend sind und um den ersten Platz auf deiner Liste ringen? In diesem Monat enthält das Magazin mehrere Artikel zum Thema Prioritäten. Der Artikel von Marie Alvero gibt interessante und praktische Einblicke in die Anforderungen des Lebens.
Wie sollten wir aber reagieren, wenn unsere Pläne unerwartet auf Eis gelegt werden? So etwas kann jedem von uns unerwartet passieren. Schalten wir einen Gang zurück? Joyce Suttin berichtet von ihrer persönlichen Erfahrung an dem Tag, als ihre Pläne über den Haufen geworfen wurden. Der Hauptartikel Schlüssel zu einem glücklicheren Leben befasst sich mit den Herausforderungen, mit denen wir alle konfrontiert werden und den Antworten, die wir in Gottes Wort finden, das uns Orientierung und Kraft gibt. Und es gibt noch mehr – darunter mehrere Artikel, die zum Nachdenken über Vergebung anregen.
Viel Spaß beim Lesen dieser abwechslungsreichen Ausgabe, in der Beiträge aus aller Welt persönliche Erfahrungen und Gedanken geteilt werden. Gott segne dich!