Hast du jemals etwas tun wollen, um jemandem zu helfen, oder dich danach gesehnt, eine Veränderung in die Welt zu bringen, und bist dann doch von deinen guten Absichten abgelenkt worden, weil du nur darüber nachdachtest, warum deine Anstrengungen nicht funktionieren würden?
Eine solche Situation ergab sich letzten Sommer, als meine Frau und ich an einem Schnellimbiss-Restaurant anhielten, das Brathähnchen anbot. Nachdem wir bestellt hatten, brachten wir unser Essen an einen Tisch in der Mitte des Speisesaals.
An einem nahegelegenen Tisch saßen zwei junge Männer, die offensichtlich Brüder waren. Ich bemerkte, dass sie sich bloß ein Essen teilten, und zwar das billigste auf dem Menü. Außerdem sah einer von ihnen gar nicht gut aus.
Der Gedanke kam, Bestell’ ihnen ein weiteres Mahl! Ich war dabei aufzustehen um zu bestellen, als ein weiterer Gedanke mich aufhielt: Wie willst du denn an deren Tisch treten, um’s ihnen anzubieten? Die akzeptieren bestimmt eh kein Mitleid von einem absolut Fremden, und du siehst bestimmt wie’n Idiot aus, wenn du mit einer Schachtel Hähnchen in der Hand dastehst.
Sofort setzte ich mich wieder hin.
Nach ein paar langen Minuten lehnte ich mich zu meiner Frau und erklärte ihr mit leiser Stimme die Situation. Sie sah hinüber zu den Brüdern und drehte sich zurück zu mir mit der Aussage, „Wenn Gott es dir auf’s Herz legt, ihnen eine Mahlzeit zu spendieren, dann solltest du’s wohl tun.“
Ihre Ermutigung war genau das, was ich hören musste, und so ging ich, ihnen mehr Essen zu bestellen. Ich war jedoch immer noch unsicher darüber, an ihren Tisch zu gehen, um ihnen die Mahlzeit zu geben. Das Problem löste sich jedoch schnell.
Der jüngere Bruder kam neben mich an den Tresen, um nach mehr Ketchup zu fragen. Ich bat ihn, eine Minute länger zu warten, da die Köche eine Mahlzeit für ihn als Gabe von uns vorbereiteten.
Seine Augen begannen zu tränen, während er erklärte, dass sein Bruder eine unheilbare Krankheit hatte und vom Krankenhaus nach Hause gesandt worden war, um seine letzten Tage mit seiner Familie zu verbringen. „Mein Bruder liebt gebratene Hähnchen, darum hab’ ich ihn hierhergebracht, um ein Mahl zu genießen. Aber da ich erst einen neuen Job anfangen werde, habe ich nicht viel Geld, darum teilen wir uns das Essen. Vielen Dank!“
Nun war ich an der Reihe in Tränen auszubrechen als mir klar wurde, wie nahe ich gekommen war, diesen beiden Brüdern eine Wohltat vorzuenthalten. Meine Besorgnis, das Geschenk würde nicht akzeptiert werden, war völlig unbegründet. Und mein Folgen auf Gottes Hinweis hatte ein wenig Freude in die schwierige Situation der zwei gebracht.