Vor einigen Jahren waren mein Mann und ich Missionare in Foz do Iguaçu, einer Stadt im Süden Brasiliens. Wir führten mit unseren Kindern in Schulen und Einrichtungen Puppentheater auf, um Spenden zu sammeln und um Kindern, Jugendlichen und alten Menschen auf kreative Weise das Evangelium weiterzugeben.
In unserer Nachbarschaft gab es arme Familien. Jede Woche halfen wir ihnen mit Obst und Gemüse, das wir vom Markt gespendet bekamen. Eines Weihnachten hatten wir etwas Geld übrig und beschlossen, es mit einer armen Familie als Weihnachtsüberraschung zu teilen. Als wir überlegten, wen wir beschenken sollten, fiel uns eine große christliche Familie ein, deren Vater sich bei der Arbeit am Bein verletzt hatte. Obwohl er seine Arbeit nicht verloren hatte, konnte sein Arbeitgeber ihn während der zweimonatigen Genesungszeit, in der er nicht arbeiten konnte, nicht bezahlen.
Wir gingen zu ihrem Haus und gaben der Mutter den Umschlag. Sie öffnete ihn und fing an zu weinen. Dann ging sie schnell in ihr Zimmer. Wir waren verwirrt und fragten die ältere Tochter, was das Problem sei, aber sie wusste es auch nicht.
Bald kam die Mutter zurück, wischte sich die Tränen ab und sagte: „Bitte verzeiht mir und geht noch nicht. Die Kinder wissen es nicht, aber wir haben ein Ultimatum von den Stromwerken bekommen, und morgen ist der letzte Tag, um die Rechnung zu bezahlen, sonst wird uns der Strom abgestellt. Das Geld, das ihr uns gebracht habt, ist genau der Betrag, den wir brauchen. Das waren Tränen der Freude, denn heute Morgen habe ich Gott um ein Wunder und um das Geld gebeten, aber ich hatte keine Ahnung, wie er es tun würde. Ich danke euch, dass ihr sein Werkzeug der Barmherzigkeit für uns wart!
Später, als wir gerade unser drittes Kind bekommen hatten, brauchten einen Kinderwagen, waren aber diesmal selbst sehr knapp bei Kasse. Als ich bei Freunden zu Besuch war, erzählte ich ihnen von unserer Not, und die Frau sagte: „einen Augenblick!“ Dann ging sie los und holte den Kinderwagen, der ihrer kleinen Tochter gehört hatte; es war genau so einer, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Sie überreichte ihn mir mit einem Lächeln und verkündete: „Jetzt verstehe ich, wie Gott Gebete erhört. Er berührt das Herz von jemandem, der etwas zu teilen hat, und derjenige gibt es denen, die es brauchen!“
Wie wahr, oder? Wenn jeder dem Ruf Gottes folgen und das, was er hat, mit anderen teilen würde, die es brauchen, um so ein Werkzeug der Großzügigkeit Gottes zu werden, wie viel besser wäre diese Welt!