Man hört mich mit Pötten in der Küche poltern. Türen schlagen und Glasgeschirr klirren, eilig räumte ich das Geschirr auf. Mit lautem Knall stellte ich den gusseisernen Topf auf den Herd. Mutti ist in der Küche und jeder hütet sich davor, mit in die Quere zu kommen, bis ich fertig bin.
Natürlich werde ich schnell fertig sein. Schon vor langer Zeit hatte ich gelernt, um mit einer Aufgabe fertig zu werden, die man nicht unbedingt gerne macht, muss man sie nur schnell genug erledigen. Also beeilte ich mich, mit schnellen Handgriffen alles hinter mich zu bringen, und um fertig zu werden, nahm ich das bisschen Lärm in Kauf.
Es gibt aber auch Momente, in denen ich mich richtig in meine Kochkünste reinknie. Ich plane Tage im Voraus, lese Rezepte, mache mir Notizen und stelle die Zutaten zusammen. Alles, was man vorher machen kann ist fertig und in Schüsseln aufgereiht. Mit normalen Mahlzeiten verhält es sich aber anders. An einem durchschnittlichen Abend könnte ich mir einen Preis holen, dafür, wie schnell ich das Essen auf dem Tisch bringe. Platz da, hier komme ich!
Na klar, mir passieren auch kleine Malheure. Zerbrochenes Geschirr und verbrannte Finger sind nichts Besonderes. Verletzte Gefühle gehören auch dazu. „Könntest du bitte einen Moment warten, bis ich fertig bin?“, fauche ich mit einem falschen Lächeln. Im Ernst. Ich werde in einer Minute fertig sein – wenn alle mich in Ruhe lassen und mir aus dem Weg gehen.
Das Essen wird rechtzeitig auf dem Tisch stehen. Die Küche wird sauber blitzen. Das Essen wird nahrhaft sein. Allerdings fehlt etwas und braucht Aufmerksamkeit.
Als meine Kinder noch kleiner waren, hatte ich einen Plattenspieler und eine Reihe klassischer Schallplatten in der Küche. Als berufstätige Mutter mit einer großen Familie, die versorgt und durchgefüttert werden wollte, musste ich mir immer viel Gedanken machen. Die klassische Musik half mir, langsamer zu werden und mich beim Kochen aufzumuntern. Ich stellte einen Teller mit rohem Gemüse hin oder Salat und wenn eines der hungrigen Vorschulkinder in der Küchentür auftauchte und nicht länger warten wollte, hieß ich sie einfach, sich am Gemüse selbst zu bedienen.
Vielleicht sollte ich an meinen Arbeitsgewohnheiten arbeiten. Ich verpasse bestimmt einige Momente, die mir Spaß machen würden. Selbst wenn das Essen etwas später auf dem Tisch stehen und die Küche nicht blitzeblank glitzern würde, sollte ich mir doch Zeit nehmen, die Aromen der Speisen zu genießen, während sie vor sich hinbrodeln. Vielleicht sollte ich auch angebotene Hilfe nicht abschlagen und zusammen könnten wir lachen und uns entspannen.