Die meisten von uns haben in den letzten Jahren die kumulativen Auswirkungen der COVID-Pandemie auf unser tägliches Leben gespürt. Für einige von uns führte dies zu einer Verringerung der täglichen Aktivitäten, für andere zu einer größeren Arbeitsbelastung oder zusätzliche Aufgaben. Da viele der Möglichkeiten für Aktivitäten oder Interaktionen mit anderen, die eine Abwechslung in unseren Alltag bringen, beeinträchtigt wurden, kann dies bei vielen zu einem Gefühl von Langeweile oder Überdruss geführt haben. Jemand, mit dem ich während eines längeren Lockdowns gesprochen habe, hat es so beschrieben:

Manchmal fühlt es sich so an, als ob die Freude aus deinem Leben verschwunden ist und du nur noch auf Autopilot bist und Tag für Tag den gleichen Trott durchziehst. Du weißt, was du tun musst, aber du willst es nicht tun. Du bist nicht in Stimmung, bist niedergeschlagen, hast keine Motivation, um etwas zu bewegen. Du fühlst dich mürrisch und negativ und fragst dich, ob du jemals deine Motivation und Freude wiederfinden wirst.

Vor kurzem habe ich festgestellt, dass Langeweile zur Gewohnheit werden kann. Man gewöhnt sich daran und findet sich irgendwie mit einem langweiligen Leben ab. Dann hörst du auf, etwas zu verändern. Dein Feuer der Begeisterung wird zu einer kleinen Glut, die nur noch flackert. Du stirbst sozusagen innerlich.

Wenn du dich so fühlst, ist es leicht, sich auf verfügbare, bequeme, wohltuende Zeitvertreibe und oberflächliche Vergnügungen und Zeitfresser wie Binge-Watching-TV, Spiele usw. zu konzentrieren. So kann es passieren, dass du mehr Zeit mit diesen Aktivitäten verbringst, ohne dass es dir besser geht.

Vielleicht kannst du dich mit dieser Beschreibung identifizieren, vielleicht aber auch nicht. Solche Gefühle sind verständlich, aber die gute Nachricht ist, dass wir unabhängig von unseren Lebensumständen und den Verlusten, die wir erlitten haben, unsere Freude wiederentdecken können!

Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, dass Jesus die Quelle unserer Freude ist. Ihn zu kennen, ihm und seinem Wort nahe zu sein, vom Heiligen Geist erfüllt zu sein und unserer Berufung nachzugehen, kann unser Leben mit Freude erfüllen, die nicht von physischen Umständen abhängig ist.

Wir lesen das in Psalm 43,3: „Sende mir dein Licht und deine Wahrheit, sie sollen mich leiten und mich zu deinem heiligen Berg führen, zu dem Ort, an dem du wohnst.“ Der Psalmist suchte nach Gott und verpflichtete sich dann, ihn zu loben und ihm zu vertrauen, egal was passiert, was wir im nächsten Vers lesen: „Dort will ich vor Gottes Altar treten, vor Gott, den Grund meiner Freude. Ich will dich mit meiner Harfe loben, mein Gott.“ (Psalm 43,4)

Trotz seines Herzschmerzes und seiner überwältigenden Gefühle (Verse 1-2) erinnerte sich der Psalmist daran, dass Gott wirklich seine einzige Hilfe ist und dass GOTT immer da ist und ihn nie im Stich lässt, auch wenn es sich so anfühlte.

Wenn du dich von anderen oder von Gott vergessen fühlst, dann lass deine Hoffnung wachsen und deine Freude zurückkehren, indem du bewusst daran glaubst, dass Gott dich nie verlassen wird und immer an deiner Seite ist. Nimm dir vor, dich auf Gottes Gegenwart und den Segen zu konzentrieren, den er dir gegeben hat, und lass Gott die Quelle deiner Freude sein. Tracie Miles, “I Feel Forgotten“, Proverbs 31 Ministries, 23. November 2018.

Die Jünger wurden mit Freude und mit dem Heiligen Geist erfüllt. – Apg. 13,52

Die Freude am Herrn ist deine Stärke. – Nehemia 8,10

Ja, der HERR hat Herrliches für uns getan; darüber sind wir fröhlich! – Psalm 126,3

Abgesehen davon, dass wir unser Leben auf Gott und sein Wort ausrichten und danach streben, von seinem Geist erfüllt zu werden, gibt es auch praktische „Freudenverstärker”, d.h. praktische Ansätze, die wir anwenden können, um unsere Freude zu steigern oder wiederzuerlangen. Schauen wir uns einige Möglichkeiten an, wie wir das tun können. Diese Liste ist keineswegs vollständig und wenn du dir etwas Zeit nimmst, um darüber nachzudenken und zu beten, kann Gott dir Ideen geben, die für dich persönlich gut funktionieren.

Achte auf die kleinen Dinge.

Versuche, auch auf kurze Momente zu achten, die dir Freude bereiten; das können kleine Dinge sein. Nimm dir einen Moment Zeit, um Gott ganz bewusst für die kleinen Wunder zu danken, die dich inspirieren. Sobald du dir der Dinge bewusst bist, die dir Freude bereiten, überlege, wie du bewusst mehr solcher Momente in dein Leben einbauen kannst.

Es könnte Etwas sein, wie ein lachendes Baby, ein schöner Schmetterling oder ein verspielter Welpe, ein lustiger Witz, ein leckeres Dessert, ein schönes Lied, das Gefühl, nach einem Spaziergang oder einer Trainingseinheit gestärkt zu sein, ein Kunstwerk zu schaffen oder zu schätzen und so weiter. Lass die kleinen Dinge dir Freude bereiten!

Viele Menschen sind so weit von der Freude abgekoppelt, dass sie nicht einmal wissen, wie sich Freude in ihrem Körper anfühlt oder welche Dinge ihnen Freude bereiten. Ein „Freudentagebuch“ ist ein guter Anfang: Achte ein oder zwei Wochen lang auf alle Momente, in denen du lächelst oder lachst oder dich von einem Gefühl der Freude übermannt fühlst. Achte darauf, wo du bist, mit wem du zusammen bist und was du tust – all das kann ein Hinweis darauf sein, was dir mehr Freude bereiten könnte. … Das Ziel ist, diese Momente zu bemerken, und wenn du merkst, was sie verursacht, kannst du sie in deinem Leben immer wieder neu erschaffen. 1

Nimm dir Zeit für das, was dir Freude macht.

Vielleicht erscheinen dir einige der Dinge, die du gerne tust, nicht wichtig genug, um dir die Zeit dafür zu nehmen. Vielleicht kommt es dir wie eine Zeitverschwendung vor oder wie eine Ablenkung von deinen wichtigeren Zielen. Aber es ist wichtig, dass du dir bewusst Zeit nimmst und Raum schaffst, um das Leben so gut wie möglich zu genießen.

Nimm dir eine Minute Zeit, um dich daran zu erinnern, was du früher gerne gemacht hast, und finde einen Weg, es wieder aufzunehmen. Wenn die Dinge jetzt anders sind oder du merkst, dass es dir keine Freude mehr macht, versuche etwas anderes. Wenn es dir schlecht geht, fällt dir oft nichts ein, womit du dich besser fühlen könntest, aber gib dich damit nicht zufrieden. Raffe dich auf und nimm dir die Zeit, etwas zu finden, das du gerne tust und genießen kannst!

Mach einen Unterschied.

Egal wie begrenzt deine Lebensumstände sind, es gibt immer etwas, das du tun kannst, um die Dinge zu verbessern. Und Dinge zu verbessern, kann dir ein Gefühl der Erfüllung und Freude geben. Etwas für jemand anderen zu tun, und sei es noch so klein, kann euch beiden Freude bereiten. Ich finde, die folgende Geschichte veranschaulicht dies gut. Der Autor schrieb:

Ich hatte gerade „Willie und die Fünf-Minuten-Gefälligkeit” von Iris Richard (in Kenia) in der Juli-Ausgabe 2021 von Activated gelesen. Der Artikel wurde von einem Artikel inspiriert, den sie im Internet gelesen hatte.

Die Geschichte hat mich so berührt, dass ich beschloss, die Idee der „Fünf-Minuten-Gefälligkeit” auch in mein Leben zu integrieren. Ich lebe zwar nicht in Afrika und arbeite auch nicht mit den Ärmsten der Armen, aber ich dachte mir, ich probiere es einfach mal aus. Ich brauchte eine neue Herausforderung, ich war unausgefüllt.

Kurz nach diesem gemachten Vorsatz ging ich zum Supermarkt. Um ein wenig von der Vorgeschichte zu erzählen: Bei einem früheren Besuch in diesem Laden, ein oder zwei Wochen zuvor, hatte ich versucht, einen Artikel am Kundendienstschalter zurückzugeben. Ich hatte Probleme mit der Transaktion, weil ich meine Brille nicht dabei hatte und ich die PIN-Nummer immer wieder falsch eingab. Ich bemerkte, dass ich vom Filialleiter bedient wurde. Im Laden war viel los. Während er mir half, wurde der Filialleiter ständig von allen möglichen Leuten angesprochen – Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten usw. – und er war zu jedem freundlich und höflich. Er lächelte immer, wenn er sich zu mir umdrehte und mit freundlicher Stimme sagte: „Sollen wir es noch einmal versuchen?” Er verlor nicht ein einziges Mal die Fassung und wirkte überhaupt nicht beunruhigt.

Als ich also das nächste Mal in den Laden ging und an demselben Mann vorbeikam, dachte ich: „Ah, das ist die Gelegenheit für eine fünfminütige Gefälligkeit.“ Aber ich redete es mir schnell wieder aus. „Ich bin in Eile. Und außerdem ist er beschäftigt.“

Aber nein! Ich drehte mich um, ging auf ihn zu und fragte: „Sind Sie der Manager?” Seine heitere Miene änderte sich schnell und er bekam einen besorgten Gesichtsausdruck, der zu sagen schien: „Oh nein, eine Beschwerde?!

Ich erinnerte ihn an unsere letzte Begegnung und sagte dann: „Ich möchte ihnen nur ein Kompliment für ihre Freundlichkeit machen. Mit ihrer Geduld, ihrer Rücksichtnahme und ihrem steten Lächeln machen sie jeden Tag einen Unterschied im Leben der Menschen.”

Er war buchstäblich sprachlos! Nach ein paar Sekunden konnte er nur noch ein: „Oh wirklich! Danke, dass sie mir das gesagt haben” stottern.

Das war’s. Das hat nur ein paar Minuten gedauert, aber es hat nicht nur für ihn, sondern auch für mich einen Unterschied gemacht. Ich fühlte ein Gefühl der Freude und erzählte meinen Freunden mit Begeisterung davon. Die „Fünf-Minuten-Gefälligkeit” – ich kann sie nur empfehlen!

Mach eine Bestandsaufnahme dessen, was dir die Freude nimmt.

Glück kann von Umständen abhängen und flüchtig sein, aber Freude ist ein Geschenk Gottes, und wir können auch unter schwierigen Umständen Freude haben. „Die Freude am Herrn ist eure Stärke.” 2 Aber es ist wichtig, die „Spielverderber” zu erkennen, Dinge, die uns die Freude rauben. Hier ist ein Auszug aus einem hilfreichen Artikel:

Das Leben hat, selbst für die Besten unter uns, seine Höhen und Tiefen. Das wird sich nicht ändern, aber es gibt einen Weg, die „Höhen” viel bewußter zu erleben als die „Tiefen”. Der Schlüssel dazu ist, nach Freude statt nach Glück zu streben.

Der Unterschied zwischen den beiden ist erheblich. Glück hängt von den Umständen ab. Wenn die Dinge gut laufen, sind wir glücklich, wenn nicht, sind wir unglücklich. Leider sind die Umstände in der heutigen Welt meist nicht gut, und Glück immer schwerer erreichbar.

Freude hingegen ist nicht an die Umstände gebunden. Vielmehr ist sie die positive Zuversicht, die man spürt, wenn man Gott kennt und ihm vertraut, unabhängig von den Umständen. Freude ist eine Schlüsselkomponente dessen, was Galater 5 die „Frucht des Geistes” nennt. Sie ist ein Geschenk Gottes, aber wir müssen unser Herz darauf vorbereiten, sie zu empfangen, indem wir zuerst die Dinge identifizieren und beseitigen, die uns die Freude rauben. Es gibt vor allem drei Spielverderber: Egoismus, Ressentiments und Angst. 3

Es ist wichtig zu vermeiden, dass sich negative Gefühle, Gedanken oder Stimmungen in unserem Leben breit machen. Die genannten Spielverderber – Egoismus, Groll und Angst – können mit der Zeit zu Gewohnheiten oder automatischen Reaktionen werden. Wenn du zugelassen hast, dass einer dieser Spielverderber in deinem Leben Fuß fasst, nimm dir Zeit, um zu beten und dich mit Gott durch sein Wort in der Bibel zu verbinden. Du kannst heute einen Neuanfang machen!

Als mich viele Sorgen quälten, gab dein Trost mir neue Hoffnung und Freude. – Psalm 94,19

Denke daran, dass die Quelle unserer Freude Jesus ist.

In der Welt wird Glück oft mit Aussehen, Reichtum, Beziehungen, Besitz usw. in Verbindung gebracht. Die Botschaft der Welt ist, dass das Glück von außen kommt. Wir werden mit der Botschaft bombardiert, dass die Umstände unser Glücksempfinden bestimmen. Aber in Wirklichkeit kommt Freude doch nur von Jesus.


  1. Ingrid Fetell Lee, zitiert in “How to Rediscover Joy-and Eliminate Killjoys“, Goop
  2. Nehemia 8,10
  3. Sieh „Are There Any Joy-killers in Your Life?Gilroy Dispatch, 4. November 2006.