Die Seiten von Geschichtsbüchern und Romanen sind angefüllt von den Mühen, Opfern und Heldentaten unzähliger Männer und Frauen, die auf unterschiedlichste Weise für ihre Taten belohnt wurden – von materiellem Wohlstand über erwiderte Liebe und glorreiche Siege in Schlachten bis hin zur Unsterblichkeit. Auch die Bibel ist voll von Hinweisen auf Belohnungen, angefangen bei Gottes Zusage an Abram, dass Er sein „sehr großer Lohn” sein würde (1.Mose 15,1), bis hin zu den Beschreibungen Jesu in der Bergpredigt über das Spektrum der Belohnungen, die seine Jünger erwarten können (sieh Matthäus 5-6).

„Lohn” bezieht sich in den meisten Fällen entweder auf die Bezahlung für geleistete Dienste oder auf die Wiedergutmachung für erlittenes Unrecht oder Missstände (sieh Hiob 34,11). Gottes Gerechtigkeit wird in der Heiligen Schrift oft dadurch bekräftigt, dass er jeden nach seinen Werken belohnt (sieh 1.Korinther 3,8).

Da von den Gläubigen gesagt wird, dass sie die Miterben von Christus sind (sieh Römer 8,17), finde ich die Belohnung, die ihm zugeschrieben wird, besonders interessant. In Hebräer 12,2 heißt es, dass Er bereit war, „den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, weil er wusste, welche Freude ihn danach erwartete.” und in Jesaja 53,11 lesen wir etwas Ähnliches: „Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er sich dann an dem, was er zu sehen bekommt, erfreuen.”

Jesus benutzte das Bild der Geburtswehen in Johannes 16,21, als er seine Jünger auf seinen bevorstehenden Tod vorbereitete, und Paulus erweiterte die Metapher kosmisch: „Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns als Söhne adoptiert zu werden und unser Leib erlöst wird.” 1

So wie werdende Eltern durch die Wunder der modernen Medizin in die Lage versetzen werden, ein Ultraschallbild ihres ungeborenen Babys zu betrachten und das neue Leben, das sich entwickelt, zu erahnen, so können wir in Gottes Wort blicken und „wie in einem trüben Spiegel” (1.Korinther 13,12) die Freude betrachten, die uns zuteil wird, wenn die Arbeit aller Gläubigen Früchte trägt (sieh 1.Korinther 3,14; Offenbarung 22,12). An diesem Tag werden wir in die Freude unseres Herrn eintreten (sieh Matthäus 25,21, 23) und an seiner Feier teilnehmen – so wie Eltern von Staunen, Erleichterung und ekstatischer Dankbarkeit überwältigt sind, wenn sie endlich das neue Leben, das sie miterschaffen haben, in ihren Armen halten.


  1. Römer 8,22-23