Hast du manchmal das Gefühl, dass du, um deinen eigenen Erwartungen und denen anderer gerecht zu werden, unermüdlich arbeiten, Müdigkeit überwinden und Stress ignorieren müsstest, und du könntest trotzdem zu kurz kommen? Die Anforderungen werden immer schwerer wiegen als die Ressourcen. Allein der Gedanke daran ist schon anstrengend, doch genau unter diesem Stress verbringen wir die meiste Zeit.
„Stressmanagement“, ein uns allen geläufiger Begriff. Er impliziert, dass Stress immer ein Teil unseres Lebens sein wird und wir nur lernen müssen, besser damit umzugehen. Deshalb möchte ich einen Tipp zur Stressbewältigung geben, der alle anderen Tipps in den Wind schlägt: Weniger tun.
Allein die Tipperei dieser Worte war schon stressig. Für mich erzeugt der Gedanke, nicht alles tun zu können, Angstzustände. Aber wem mache ich etwas vor? Ich kann wirklich nicht alles machen. Das weiß ich, doch glaube ich, mein Mantra war immer: Mache so viel wie irgend möglich. Nie war es Tu weniger. Was für ein bizarrer Gedanke!
Neuerdings konzentriere ich mich auf einen „Weniger ausgeben“-Plan für unser verfügbares Geld. Wir kürzten unsere Ausgaben eine Zeit lang drastisch, um uns selbst beizubringen, dass weniger in Ordnung ist. Tatsächlich hat weniger mehr geschaffen. Geld, das wir nicht ausgaben, begann sich langsam auf unserem Bankkonto anzusammeln, was vorher noch nie vorgekommen war. Wir fingen an, Geld für Ausgaben zu reservieren, bevor diese Ausgaben anfielen, anstatt uns um das Geld zu bemühen, wenn es gebraucht wurde. Es war wirklich erstaunlich.
Ich begann mich zu fragen, ob dieses Konzept nicht auch auf andere stressverursachende Bereiche meines Lebens angewendet werden könnte, wie ich zum Beispiel meine Zeit verbringe. Könnte ich mich einfach zu weniger verpflichten – und wenn ja, würde ich dann eine Art Reserve aufbauen? Würde es, wenn ich es tun würde, eine Art Defizit geben?
Jesus sagte etwas, das meiner Meinung nach auf das hier zutrifft: „Mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.“ 1 Er war sicherlich kein Beispiel für Hetze – ganz im Gegenteil. Ich nehme an, Jesus war schon damals von Menschen umgeben, die in Eile waren und versuchten, alles Mögliche zu erledigen. Eltern, die versuchten, die Kinder zum Abendessen einzusammeln, Unternehmer, die versuchten, ein Unternehmen zu gründen, Priester, die versuchten, all ihre Pflichten zu erfüllen, Diener, die versuchten, eine unzumutbare Arbeitsbelastung zu bewältigen, und so weiter und so fort.
Doch Jesus sagte: „Kommt alle her zu mir … ich will euch Ruhe schenken.“ 2
Jedes Mal, wenn du in Versuchung gerätst, noch mehr zu tun, etwas anderes zusätzlich zu übernehmen und den Druck noch zu erhöhen, nimm dir eine Minute Zeit, um dich (und Jesus) zu fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn du stattdessen weniger tun würdest. Wie würde „Weniger tun“ in dieser Situation aussehen?
Ich nehme an, du wirst genau wie ich etwas Neues lernen und etwas Freiraum und Verschnaufpausen ausfindig machen.