Feigen sind Früchte, die schon in der Bibel erwähnt werden und heute noch genauso bekannt sind wie damals. Entweder gibt es sie als fruchtige, saftige, frische Feigen oder in der süßen, klebrigen, getrockneten Variante. Feigenbäume, in der biblischen Landschaft ein normaler Anblick, symbolisierten oftmals Sicherheit und Wohlstand. 1
Zu der Zeit, als Jesus die kleine Stadt Betanien verließ, bemerkte er einen Feigenbaum. Hungrig durchsuchte Er die Blätter, um nach Früchten zu sehen. Es gab keine. Deshalb verfluchte Er den Baum und sagte: „Du sollst nie wieder Früchte tragen!“ 2 Und sofort verdorrte der Baum.
Das scheint ein ziemlich hartes Urteil gegenüber dem Baum zu sein und entspricht so gar nicht dem Gleichnis, das Er von dem anderen Feigenbaum erzählte, dem insgesamt vier Jahre Zeit gegeben wurde, um sich als fruchtbar zu erweisen. 3 Wir kennen nicht alle Gründe, warum Jesus solch ein plötzliches und unwiderrufliches Urteil fällte. Genauso wenig wie Jesu Zeitgenossen verstanden, warum 18 Männer durch einen einstürzenden Turm getötet wurden, was eine zufällige Katastrophe gewesen zu sein schien. 4
Es ist nicht leicht, wenn ein Unglück in unserem eigenen Leben geschieht. Wir verlieren einen geliebten Menschen, unsere gute Gesundheit, unsere Arbeitsstelle, eine Beziehung, und wir versuchen, das zu verstehen. Jemand gibt uns vielleicht ein Buch über „Krankheitsursachen“ oder eine Werbebroschüre „11 Schritte zur Heilung“. Doch das „Verstehen und Herausfinden wollen“ scheint nicht immer Teil von Gottes Plan zu sein. Er weiht uns nicht immer in Seine Gedanken ein. Manchmal erwartet Er einfach nur ein: „Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn und verlass dich nicht auf deinen [eigenen] Verstand.“ 5
Gott mag uns nicht immer eine Erklärung geben, doch verspricht Er uns, Sich immer Selbst zu geben. „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir“, sagt Er uns. 6 „Hab keine Angst und verliere nicht den Mut, denn der Herr selbst wird vor dir hergehen. Er wird bei dir sein. Er wird sich nicht von dir zurückziehen und dich nicht im Stich lassen.“ 7