Mit unserer Haltung und unserem Handeln gestalten wir Tag für Tag unsere Arbeitswelt. Dazu hier ein paar gedankliche Anregungen, wenn wir in unseren Jobs glänzen wollen.
1. Melde dich freiwillig!
Einer Fabel nach wollte die kleine rote Henne einen Laib Brot backen und bat die Tiere im Hinterhof, ihr zu helfen, den Weizen dafür zu sammeln. Doch alle waren auf einmal zu beschäftigt und wollten nicht helfen. Also sammelte sie ihn alleine. Später fragte sie, wer ihr wohl helfen wolle, den Weizen zu Mehl zu malen, aber alle waren zu beschäftigt. Dann fragte sie, wer ihr wohl helfen wolle, das Mehl zu sieben und die Zutaten zu vermischen; doch wieder waren alle zu beschäftigt. Nachdem sie mehrere Male um Hilfe nachfragte, blieb ihr nichts Anderes übrig, als alles alleine zu machen. Als Folge davon entging den „beschäftigten“ Tieren die Belohnung: ein frischgebackenes Brot.
Wir wollen nicht wie diese unwilligen Tiere sein. Wenn dein Chef und deine Mitarbeiter wissen, auf dich zählen zu können, wenn mehr geleistet werden muss, werden sie auf deine tatkräftige Verlässlichkeit und unermüdliche Bereitschaft vertrauen. Das, und Initiative an den Tag zu legen, führt zu wachsendem Vertrauen, zu Anerkennung und Verantwortung.
In der Bibel sprang David in die Bresche und nahm den Kampf gegen den Riesen Goliath auf, rettete die prekäre Lage und erlangte bei König Saul viele Sympathien. Ein weiteres Beispiel ist Jesaja, bereitwillig ein Botschafter Gottes zu sein, indem er sagte: „Hier bin ich, sende mich!“ 1
2. Achte auf die Einzelheiten!
Aufmerksamkeit den Details gegenüber sagt viel über eine Person aus. Wenn es dir lästig wird, ein Wort, (oder einen Namen) korrekt zu schreiben oder etwas richtig hinzubekommen, dann werden die anderen annehmen, du legtest keinen Wert darauf, etwas korrekt auszuführen. Jesus sagte: „Wer in kleinen Dingen treu ist, wird auch in großen treu sein.“ 2
Wenn du in einem Restaurant die Toilette aufsuchst, sie aber verschmutzt vorfindest, würdest du dich vielleicht fragen, ob die Küche ebenso unhygienisch sein könnte und entschließt dich womöglich, lieber woanders zu essen. Vielleicht nur eine Ausnahme an jenem Tag, doch könnte es dem Ruf des Geschäftes schaden.
Egal was deine Aufgabe ist, persönliche Achtsamkeit den Details gegenüber zeigt, man kann sich auf dich verlassen, du erledigst deine Aufgaben korrekt und scheust auch vor Umwegen nicht zurück.
Im Buch der Sprüche heißt es: „Faule Menschen werden schnell arm, fleißige Menschen jedoch werden reich.“ 3
3. Gehe Gerede aus dem Weg!
Paulus warnte die Epheser: „Verzichtet auf schlechtes Gerede, sondern was ihr redet, soll für andere gut und aufbauend sein, damit sie im Glauben ermutigt werden.“ 4
Gerede mag unschuldig klingen, aber Worte haben eine Tendenz zurückzukommen, um dich zu beißen. Wenn du jemandem etwas nicht direkt ins Gesicht sagen würdest, ist es wohl auch keine gute Idee, es anderen zu sagen. Der klassische griechische Philosoph Sokrates, der als einer der Begründer westlicher Philosophie gilt, hat vermutlich gesagt: „Große Köpfe diskutieren über Ideen, durchschnittliche über Geschehnisse, und kleine diskutieren über Leute.”
4. Sei zuverlässig!
Dein Chef verlässt sich auf dich, und, es sei denn, du bist tatsächlich krank, blau zu machen, wird ihn und deine Mitarbeiter vor den Kopf stoßen. Vielleicht kommst du damit davon, dich krank zu stellen, um dich vor der Arbeit zu drücken, jedoch wirst du für die Kollegen jemand Unzuverlässiges sein, für den sie einspringen müssen.
Paulus sagte im Brief an die Thessalonicher: „Wir haben nämlich gehört, dass einige von euch ein untätiges Leben führen, nicht arbeiten wollen und ihre Zeit nutzlos vertun. Im Namen von Jesus Christus, dem Herrn, appellieren wir an diese Leute und ermahnen sie, dass sie regelmäßig arbeiten und sich ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen sollen.“ 5 Gemäß einer Anmerkung bedeutet die ursprüngliche griechische Übersetzung von „untätig“ oder „unordentlich“ so viel wie schwänzen oder blaumachen.
5. Sei niemals untätig!
Hast du deine Aufgabe erledigt, verschwende nicht deine Zeit, schaue dich vielmehr um, ob es noch etwas Anderes zu tun gibt.
Jerobeam aus der Bibel veranschaulicht es beispielhaft. Als König Salomo sah, wie gut der junge Mann seine Arbeit erledigte, machte er ihn zum Aufseher über die Fronarbeiter aus den Stämmen Josefs 6 Wetten, das geschah nicht, weil er faulenzte und jede Gelegenheit vorbeistreichen ließ?
6. Bleib nett!
Zwar ein weitreichendes Thema mit manchen offensichtlichen Aspekten, aber es schließt alles ein: von gutem Benehmen bis dahin, dem Hausmeister oder dem leicht nervigen Mitarbeiter gegenüber freundlich zu sein. Wie du andere behandelst, wirkt sich darauf aus, wie andere Menschen dich sehen. Höfliche, umgängliche Menschen bekommen mehr Referenzen, Kontakte und Freunde.
Das wirkt sich auch stark auf deine Geschäftstüchtigkeit aus. Dale Carnegie’s Buch How to Win Friends and Influence People 7 erklärt, wie Freundlichkeit und ehrliches Interesse an anderen oft der Schlüssel für geschäftlichen Erfolg sind. Sein Buch steckt voller Geschichten erfolgreicher Menschen, die sich an anderen interessiert zeigten und im Geschäftlichen Höflichkeit an den Tag legten.
Eine davon, meine Lieblingsgeschichte, handelt von dem Geschäftsmann, Mr. Duvernoy, der Brotlieferant eines gewissen New Yorker Hotels werden wollte. Er versuchte jahrelang Woche für Woche vergeblich, eine Verabredung mit dem Manager zu bekommen, um ihm seine Produkte präsentieren zu können.
Nachdem er etwas über positive zwischenmenschliche Beziehungen gelernt hatte, entschloss er sich, es in der Praxis auszuprobieren. Er fand heraus, der Manager gehörte zur damaligen Hotel Greeters of American Society, besuchte in seiner Leidenschaft jeden ihrer Kongresse und jedes Event und bewarb sich sogar um das Amt des Vorsitzenden.
Das nächste Mal, als Mr. Duvernoy den Hotel Manager traf, erwähnte er diese Gesellschaft. Der Manager, offensichtlich von diesem Thema angetan, verbrachte eine halbe Stunde damit, sich darüber auszulassen. „Die ganze Zeit über hatte ich nicht einmal das Brot erwähnt“, erinnerte sich Mr. Duvernoy. „Jedoch rief mich der Hotelverwalter ein paar Tage später an, mit Brotproben und Preisvorstellungen vorbeizukommen. ‚Ich weiß nicht, wie Sie das mit dem alten Jungen angestellt haben‘, begrüßte mich der Verwalter, ‚aber er ist von Ihnen begeister!‘“
Carnegie schrieb: „In zwei Monaten kann man mehr Freunde gewinnen, wenn man sich interessiert für den anderen zeigt, als man es in zwei Jahren kann, in denen man versucht, das Interesse anderer an einem selbst zu wecken.“
7. Lass dich bewerten!
In einem Artikel las ich kürzlich von einem Vorschlag, man solle bei seinem Chef oder Team hin und wieder nachfragen, wie es um die eigene Leistung steht und wie man sie verbessern könnte. Damit zeigst du, wie ernsthaft dir deine Arbeit am Herzen liegt.
Würde der Apostel Paulus heutzutage schreiben, dann würde er sich wahrscheinlich in etwa so ausdrücken: „Angestellte, gehorcht euren irdischen Chefs mit Respekt und mit aufrichtigem Herzen, genauso, wie ihr Christus gehorcht.“ 8 Wie du dich benimmst, wie du mit den anderen Mitarbeitern und mit deinem Vorgesetzten umgehst, spricht Bände über dich als Person und bestimmt dein Beispiel, das du als Christ abgibst.
König David der Bibel, betete immer für Wege, wie er sich verbessern könne. In den Psalmen sagt er: „Zeig mir deine Wege, Herr, lehre mich deine Richtungen. Leite mich in deiner Wahrheit und unterrichte mich.“ 9
Mose nahm auch regelmäßig Kontakt mit Gott auf: „Hab ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so lass mich deinen Weg wissen, damit ich dich kenne, und Gnade vor deinen Augen finde.“ 10
8. Keine Liebesgeschichten im Büro!
Dies ist keine unumstößliche Regel – obgleich verschiedene Firmen ihre eigenen haben, weswegen es wichtig ist, sie zu kennen und ihnen zu folgen – aber Experten raten oft davon ab, sich am Arbeitsplatz auf Liebeleien einzulassen.
Beziehungen und Freundschaften sind wunderbar, jedoch halte dir immer deine Ziele vor Augen und lass dich nicht ablenken!
9. Kleide dich professionell!
Wie du aussiehst und dich kleidest, wirkt sich entweder positiv oder negativ für die Firma aus, für die du arbeitest, oder auch auf den Service, den du verrichtest. Manche Jobs haben eine Bekleidungsvorschrift; wenn deiner keine hat, dann lass dir Tipps von geachteten Kollegen an deiner Arbeitsstelle geben. Es könnte ja sein, du bliebst mit dem Geschäftsführer zusammen im Aufzug stecken, für solch eine Situation solltest du immer angemessen gekleidet sein. Bei einem Vorstellungsgespräch ist das sogar noch wichtiger, da der erste Eindruck eine bedeutende Rolle spielt.
Auch wenn die Bibel deutlich davon redet, Gott interessiere sich mehr für das, was in unseren Herzen vorgeht, ermahnt sie uns doch zugleich „der Mensch urteilt nach dem, was er sieht.“ 11 Vergewissere dich, dass deine äußere Erscheinung zu dir passt und der Position, die du innehältst oder zu haben wünschst, angemessen ist.
10. Zeig Anerkennung!
Wenn jemand seinen Job gut erledigt, dann sag es ihm oder ihr. Wenn jemand dir hilft, danke ihm oder ihr. Nettes über andere hinter ihrem Rücken zu sagen, ist wundervoll, denn wenn die Person davon erfährt, bedeutet das oft mehr, als das Nette, das du ihnen persönlich sagst.
In der schnelllebigen heutigen Welt vergisst man leicht den Wert ein paar einfacher Worte. Dir einige Minuten zu nehmen, deine Mitarbeiter und ihre Beiträge zu würdigen, wird dazu beitragen, ihr Selbstwertgefühl zu steigern.
Dale Carnegie schrieb: „Du brauchst nicht zu warten … bevor du diese Wertschätzungsphilosophie anwendest. Damit kannst du fast jeden Tag Wunder auslösen.
Deinen Kollegen das Gefühl zu vermitteln, anerkannt und wichtig zu sein, ist der Schlüssel zu Erfolg und zufriedener Zusammenarbeit. Scheinbar eine Kleinigkeit, die dennoch große Wirkung zeigt.