In den gewitterträchtigen, sturmumwölkten Momenten unseres Lebens konzentrieren wir uns oft darauf, eine Fluchtmöglichkeit zu finden oder gerettet zu werden und verlieren darüber die zuverlässigste und wirklichste Quelle von Schutz und Geborgenheit aus den Augen.

Letzte Nacht schien der Schlaf mir völlig aus dem Weg zu gehen. Ich hatte mich mit einem üblen Moment der Mutlosigkeit, Zweifel und Frustration herumgeschlagen. Mein Verstand und Körper waren ruhelos. Ich brachte es kaum fertig, meine Gedanken davon abzuhalten, sich in Plätzen zu verirren, wo sie nichts verloren hatten.

Draußen prasselte der Regen. Auf der einen Seite war ich nach außen hin zwar geschützt, warm und trocken im Haus, auf der anderen Seite war mein Gemüt jedoch genau das Gegenteil. Der Regen draußen goss in trautem Einklang mit meinen dauernden Problemen, die mich seit einiger Zeit beschäftigten. Innerlich fühlte ich mich ausgesetzt und ungeschützt vor den kalten Winden, nass bis auf die Knochen, durchgeweicht vom Regen, der unaufhörlich zu fallen schien.

Immer schneller löste sich mein Griff von der Hoffnung, und mein Vertrauen flackerte kümmerlich dahin. Ich sagte Gott, von ganzem Herzen nicht aufgeben und Ihm vertrauen zu wollen. Das würde aber nur mit Seiner Hilfe möglich sein. Still lag ich für einen Moment da.

Die Antwort, die ich erhielt, war unerwartet. Ich hatte das starke Gefühl, dem Song „Hiding Place“ von Steven Curtis Chapman zuhören zu müssen.

Ich hörte mir Lied an und dachte mir nicht viel dabei, weil ich es ja eigentlich in- und auswendig kannte. Dennoch traf jedes Wort den Nagel auf den Kopf, wie eine heiße Tasse Kaffee an einem kalten, regnerischen Tag, oder wie das Gefühl, das man verspürt, wenn man von der klirren Winterkälte her einen warmen Ort betritt.

Ich bitte dich nicht, mir meine Probleme wegzunehmen, Herr.
Denn durch das stürmische Wetter lern‘ ich, dir tiefer zu vertrauen.
Ich dank‘ dir aber für das Versprechen, dem ich zu trauen lernte.
Deine unfehlbare Liebe umgibt mich in äußerster Not.
Du bist mein Schutz,
Sicher in deinen Armen,
Bin ich geborgen vor dem tosenden Sturm.
Wenn die Fluten steigen
Und wir nach Zuflucht suchen,
Finden wir den Schutz in dir.

Im weiteren Verlauf des Songs, fing Gott an, zu mir zu sprechen. Suchst du nach Schutz in meinen Versprechen und meiner Liebe zu dir? Oder nimmt dich die Suche und das Hoffen auf einem Ausweg zu sehr in Anspruch?

Letzteres war genau das, was ich getan hatte. Hoffen und beten, aus dieser Situation erlöst zu werden, anstatt Gottes Wort und Liebe als die Geborgenheit zu sehen, als die sie gedacht waren. Kein Wunder, dass ich mich bloßgestellt und verwundbar fühlte.

Es ist nicht so, als könnte oder wollte ich dich nicht aus dieser Lage befreien, fuhr Er fort. Doch bis dahin, lass mich doch dein Schutz und Schild sein, wie ich es dir versprach, bis der Sturm seinen Lauf genommen hat.

Mit den Worten übermannte mich ein Schwall von Verheißungen, die ich schon so lange kannte, wie ich denken kann.

„Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, der uns in Zeiten der Not hilft. Deshalb fürchten wir uns nicht, auch wenn die Erde bebt und die Berge ins Meer stürzen, wenn die Ozeane wüten und schäumen und durch ihre Wucht die Berge erzittern!“ 1

„Bei dir suche ich Schutz. Unter den Schatten deiner Flügel will ich mich flüchten, bis das Unglück vorüber ist.“ 2

„Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme.“ 3

Nicht eine dieser Verheißungen erwähnt „erlösen“ von Problemen, wenn auch Gott uns im Einklang mit Seinem Vorhaben rettet und retten will. Was noch wichtiger ist, Er ist unsere „Burg“ wenn wir Probleme und Schwierigkeiten haben. Genauso wie es den Sturm nicht stillt, wenn wir uns vor ihm in ein Gebäude flüchten, so bietet es uns doch eine Bleibe, bis der Sturm vorüber gezogen ist.

Mit dieser wieder erneuerten Vorstellung von „Stürmen“ kann ich nun völlig in Jesus ruhen und darauf vertrauen, mein Schutz und Schild zu sein, solange der Sturm wütet, wobei ich das Endergebnis Ihm überlasse.

* * *

Der Retter meines Heute

Lieber Jesus, manchmal meine ich, die Lebensstürme überwältigten mich, dennoch versprachst du, ich könnte Schutz bei dir finden. Hilf meinem Glauben zu wachsen, völlig gewiss, dass es keinen Moment gibt, in dem deine Liebe nicht ihren Schatten über mich werfen würde.

„Ich bin immer bei euch, bis ans Ende der Zeit.“ – Jesus, Matthäus 28:20

Deine Reise hat dich zu deinem Vorteil verändert und war genau, was notwendig war. Glaube ja nicht, du hättest dich verspätet. Im Leben gibt es keine Abkürzungen. Jede einzelne Situation war nötig, um dich ins Hier und Heute zu bringen. Und jetzt bist du pünktlich da. – Asha Tyson

Dies dient nur dazu, euren Glauben zu prüfen, damit sich zeigt, ob er wirklich stark und rein ist. Er wird erprobt, so wie Gold im Feuer geprüft und geläutert wird – und euer Glaube ist für Gott sehr viel kostbarer als bloßes Gold. Wenn euer Glaube also stark bleibt, nachdem er durch große Schwierigkeiten geprüft wurde, wird er euch viel Lob und Herrlichkeit und Ehre einbringen an dem Tag, an dem Jesus Christus der ganzen Welt offenbart werden wird. – 1. Petrus 1:7

  1. Psalm 46:2–4
  2. Psalm 57:2
  3. 5. Mose 33:27