In einem Magazin für Laufsport las ich einen Artikel, der erklärte, wie Koffein die Leistung des Läufers während eines Rennens steigern kann, indem es die Wahrnehmung der Erschöpfung verringert. Ich probierte dies während eines Marathonlaufs aus. Und tatsächlich, ich habe nicht nur meine persönliche Bestzeit erreicht, sondern schaffte dieses Ergebnis sogar, obwohl ich kostbare Energie aufwendete, um mich mit einem Mitläufer während der ersten Hälfte des Rennens zu unterhalten. Hätte ich früher realisiert, wie meine Unterhaltung mich verlangsamte, und mich stattdessen mehr auf das Rennen konzentriert, hätte ich – und da bin ich mir ganz sicher – die Ziellinie noch schneller erreichen können.

In diesem Fall und seither auch in anderen Fällen hat mir Koffein einen Auftrieb gegeben, der sich auf meine Laufzeit mit einigen Minuten Unterschied auswirkte. Während des normalen Trainings nehme ich kein extra Koffein zu mir. Täte ich das, hätte es nicht den gleichen Effekt wie bei einem Wettrennen. Aber ohne eine solide Basiskondition könnte keine noch so große Menge an Koffein irgendwelche Rekorde erbringen. Um von diesem extra Auftrieb zu profitieren, musste ich viele Kilometer in das Lauftraining investieren, Woche für Woche, außerdem tagaus und tagein einen gesunden Lebensstil aufrechterhalten, und wirklich Spaß am Laufen haben.

Doch meine Karriere als Läufer hatte so nicht begonnen. Zunächst war meine Motivation eher kurzsichtig. Unlängst hatte ich mich von einem schlimmen Husten erholt, und wollte auf keinen Fall wieder derart krank werden. Mit der Zeit entdeckte ich die folgenden Prinzipien, die das sogenannte Butterbrot der Motivationsexperten sind, denn diese Regeln lassen sich auf fast jedes Lebensgebiet anwenden:

  1. Setze dir kleine, erreichbare und kurzfristige Ziele. Als ich zum ersten Mal mit dem Laufen begann, war mein erstes Ziel, mir meine Laufschuhe anzuziehen, rauszugehen und jeden Tag ein bisschen zu laufen.
  2. Mach dir keine Vorwürfe, wenn du es mal nicht schaffst. Man hat mal gute und auch mal schlechte Tage, das geht jedem so. Selbstkritische Zwiegespräche über die enttäuschende Leistung zu führen, fügt mehr Schaden zu als das „Scheitern“ selber.
  3. Sei flexibel. Pass dich veränderten Bedingungen an. Rechne mit Überraschungen und pass dich ihnen an.
  4. Steck dir hohe Ziele. Kleine, erreichbare, kurzfristige Ziele sind wichtig, doch genauso sind langfristige Ziele vonnöten. Wage es, einen scheinbar unerreichbaren Traum zu träumen.
  5. Nähre deinen Traum. Warum ist das Ziel so wichtig für dich? Warum glaubst du, es erreichen zu können? Warum glaubst du, du wärest die richtige Person dafür? Schreib deine Antworten auf, sammle inspirierende und motivierende Zitate und Geschichten, die dich in deiner Überzeugung bestärken, und krame sie in Krisenzeiten und bei Selbstzweifeln heraus.
  6. Hab Geduld. Wenn du deinen Fortschritt messen willst, achte auf den Stundenzeiger und nicht auf den Sekundenzeiger.