Gegen Ende des letzten Jahres ließ mich das Wort „Ebenezer“ nicht mehr los. Alles begann damit, dass ich dieses Wort im Podcast eines christlichen Senders hörte. Der Sprecher erklärte jedoch nicht seine Bedeutung. Das Wort blieb mir ein paar Tage im Gedächtnis haften und ich fragte mich, wo ich es schon einmal gehört hatte. Meine Kinder identifizierten das Wort dann als den ungewöhnlichen Vornamen der Figur „Scrooge“ in Charles Dickens bekannter Novelle „Eine Weihnachtsgeschichte“. Doch war es nicht der Ebenezer, den ich suchte.

Der geheimnisvolle „Ebenezer“ tauchte während der Ferientage, in denen ich meine Tochter besuchte, wieder auf. Da, in fetten Buchstaben stand er über dem Eingang zu einem neuen Geschäft des Stadtviertels geschrieben. „Ebenezer“ schien überall aufzutauchen, aber wer war er?

Die Antwort erhielt ich, als ich einer anderen inspirierenden Sendung zuhörte. Aus heiterem Himmel erwähnte der Sprecher das Wort und nannte auch gleich die entsprechende Bibelstelle dazu: 1. Samuel, Kapitel 7. Ich schlug sie sofort auf und fand sie. Es stellte sich heraus, dass in dieser Passage der Prophet Samuel einen Felsen zwischen die beiden Orte Mizpa und Schen setzte, nachdem das Volk Israel eine große Schlacht gegen seine Feinde gewonnen hatte. Der Fels erhielt den Namen – du hast es sicher schon erraten – Ebenezer was auf Deutsch „Stein der Hilfe” heißt. Er wurde zum Gedenken und zur Würdigung der Unterstützung Gottes aufgestellt. Und damit stand fest, dass Ebenezer ursprünglich gar keine Person war.

Ich sehe mich auf der Spitze dieses großen Felsens sitzen. Auf der einen Seite liegt das eben vergangene Jahr mit all seinen Hindernissen, Prüfungen, Siegen und Freuden. Ich schaue von meinem Aussichtspunkt auf all das Vergangene zurück und mein Herz füllt sich mit Lobpreis.

Auf der anderen Seite liegt das neue Jahr vor mir, angefüllt mit noch zu entdeckenden Geheimnissen, und ich bin voller Vorfreude. Wenn Gott in der Vergangenheit immer für mich da war und mir geholfen hat, dann wird Er es auch in der Zukunft tun!

Immer wenn mir in diesem Jahr Sorgen oder Schwierigkeiten des Weges kommen, dann werde ich mich bemühen, mich auf Ebenezer zu verlassen, den Stein der Hilfe und den Fels der Hoffnung. Ich werde mich den Herausforderungen des neuen Jahres mit dem Vorsatz stellen, dass die Zukunft so strahlend wie die Zusagen Gottes ist. Mit den Worten Davids gesprochen: „Ich schaue hinauf zu den Bergen woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ [Psalm 121:1-2]