Der kleine Junge muss ungefähr vier Jahre alt gewesen sein. Neugierig schaute ich zu, wie sein Vater ans Ende des Sprungbretts – an der tiefen Seite des Schwimmbeckens – ging und ihm beibringen wollte, wie man einen Hechtsprung macht. Der Junge freute sich über den Platsch, den sein Vater beim Aufprall auf das Wasser machte. Als ihn sein Vater jedoch aufforderte, auch hineinzuspringen, tat er einen ängstlichen Schritt rückwärts. „Keine Angst, mein Sohn“, versicherte ihm sein Vater, „ich fang dich auf.“

Nach einigem Drängen wagte sich der Junge ans Ende des Sprungbretts, wippte dort und deutete seinem Vater unten im Wasser mit wilder Gestik, näher zu kommen. „Nein, Papi, ein bisschen mehr hier lang! … Nein da lang!“. Das ging eine Weile lang so weiter, bis der Vater sicher war, sein Sohn würde den Sprung wagen. Doch im letzten Augenblick kniff er und machte einen Rückzieher. Er drehte sich um und ging mit hängendem Kopf an den Beckenrand zurück.

Anstatt seine Enttäuschung zu zeigen, drängte sein Vater ihn geduldig, aber beharrlich, nicht aufzugeben, und brachte ihn schließlich dazu, wieder ans Ende des Sprungbretts zu gehen. Die ganze Prozedur wiederholte sich noch mehre Male, bis der Junge schließlich in die wartenden Arme seines Vaters sprang. Der Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters sprach Bände: „Du hast es geschafft, mein Sohn! Ich bin so stolz auf dich!“

Im Grunde genommen bin ich diesem kleinen Jungen ziemlich ähnlich. Seit mehreren Monaten versuche ich nun, meine Zelte abzubrechen und in ein anderes Land überzusiedeln, in dem neue Arbeit, neue Erfahrungen und neue Freunde auf mich warten würden. Obwohl ich mir bewusst war, wie dieser Wechsel mir gut tun würde, machte ich mir doch immer wieder Sorgen darüber, wie sich wohl alles entwickeln würde.

Gott sagt: „Keine Sorge! Spring einfach los! Ich befinde mich genau unter dir. Ich werde dich auffangen und dich nicht enttäuschen!“

Ich fing jedoch an, zu argumentieren: „Okay, ich springe, aber kannst Du bitte etwas näher kommen? Kannst Du ein bisschen hierher kommen oder ein bisschen dorthin, damit ich mich sicherer fühle?“

Gott, der unendlich geduldiger ist als jeder irdische Vater es je sein könnte, versichert mir unaufhörlich, dass ich Ihm vertrauen kann. Und natürlich hat Er recht! Er war immer schon da, um mich aufzufangen, und niemand freut sich mehr über meine kleinen Schritte des Vorwärtskommens, als Er. Deshalb werde ich auch – wieder einmal – den Sprung wagen.

Glaube an Gott, mein Herz,
Vertraue und sei unerschrocken;
Gott wird erfüllen
Jedes Versprechen, das Er gegeben hat.
– Autor unbekannt