An manchen Tagen scheint alles wie im Märchen zuzugehen, alles läuft prima, ich probiere Neues aus, ich habe etwas vorzuweisen für die vielen Stunden, die ich mit meinen Aufgaben verbracht habe. Es kann aber auch anders laufen: Der Tag geht zur Neige, und mir macht es Mühe zu sehen, ob ich wirklich etwas erreicht habe. Sicher, die Kinder bekamen zu essen und sind angezogen. Sie machten ihre Hausaufgaben und spielten im Park. Aber ich habe immer noch das Gefühl, mehr erreichen zu können. Ich möchte Verschiedenes von meiner langfristigen To-do-Liste streichen und sagen können, sprunghafte Fortschritte gemacht zu haben. Stattdessen fühle ich mich in vielen Bereichen meines Lebens hinter bereits Erreichtem zurückgefallen zu sein.

Vor ein paar Monaten versuchte ich, am Ende eines bestimmten Tages meine Niedergeschlagenheit abzuschütteln, die mir meine viele Arbeit bereitete. Die Probleme türmten sich schneller auf, als sie mein Arbeitstempo bewältigen konnte. Dann ich ging ins Badezimmer und sah Patrick (zwei Jahre alt) am gefüllten Waschbecken stehen. Er hatte seinem weichen, flauschigen Plüsch-Schnabeltier ein anständiges Bad verpasst und es nun vollkommen mit Backpulver bestreut, das ich für zum Säubern des Waschbeckens verwende.

Eigentlich brauchte ich nicht noch mehr Unordnung zum Aufräumen, aber es sah irgendwie niedlich aus. Also kicherte ich in mich hinein und dachte: Auch wenn es so aussieht, als hätte ich heute keine Zeit mehr, irgendetwas von den anderen Dingen zu erledigen, so ist zumindest das Schnabeltier sauber!

Später, als ich nach den Kindern schaute, die glücklich und zufrieden im Bett lagen und auf ihre Gute-Nacht-Geschichte warteten, entschied ich mich, meine Kriterien für „das erfolgreiche Erledigen von Aufgaben“ und die Definition eines „guten Tages“ zu ändern.

Nun habe ich eine neue Liste und kann sehen, wie viel ich abhaken kann.

  • Habe ich heute meine Kinder zum Lächeln gebracht?
  • War ich geduldig, wenn etwas nicht glatt lief?
  • Hab ich jedem meiner Söhne gezeigt, wie sehr ich ihn ganz persönlich liebe?
  • War ich in der Lage, zu helfen, zuzuhören und Mut zu machen, auch wenn das bedeutete, „nichts erledigt zu bekommen“?abe ich heute für jemanden gebetet?
  • Konnte ich lachen und mich entschließen, etwas locker wegzustecken, auch wenn ich das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren?

Morgen ist ein neuer Tag. Vielleicht schaffe ich meine ganze Aufgabenliste. Schuften. Atmen. Lächeln. Schuften. Atmen. Lächeln. Wir werden es schaffen. Was auch immer „es“ bedeutet.