„Alles geht in die Binsen!“ Mein Ausbruch kam einen Tag nach einem Besuch im Kurasini-Waisenhaus in Dar es Salaam, Tansania, wo unser Team von Freiwilligen mit dem Personal zusammenarbeitet, um den Lebensstandard der Kinder zu erhöhen. Wir hatten damit begonnen, die sanitären Einrichtungen in der Küche und in den Schlafsälen zu verbessern, und es wurden einige Fortschritte erzielt. Aber es schien, dass es immer mehr Dinge gab, die erledigt werden mussten. Mit dem Wachstum der To-Do-Liste wuchs auch die Liste der benötigten Materialien. Es ging auch um die Frage der Finanzierung. Wie können wir genügend Sponsoren finden, um all diese Bedürfnisse zu befriedigen?

Wir hatten das Projekt während des Abendessens besprochen, als mein Verstand wieder in den Zustand eines entmutigten Kindes verfiel, und ich fühlte mich wieder einmal überwältigt von der Frustration – mein „Alles geht in die Binsen!“ Ausbruch.

Einer meiner Kollegen kicherte und erinnerte mich an den düsteren Zustand, in dem sich das Waisenhaus befand, als wir es zum ersten Mal sahen. Dann listete er die vielen Veränderungen auf, die wir hatten möglich gemacht hatten.

Wie töricht ich mich gefühlt habe! Ja, es gab noch viel zu tun, aber mir ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um das gebührend in Betracht zu ziehen, was wir bisher erreicht hatten, rückte die Dinge ins rechte Licht. Anstatt mich überwältigt zu fühlen, war ich überglücklich, dass so viele Veränderungen eingetreten sind. Langsam, aber stetig waren Fortschritte erzielt worden.

Dann hörte ich die Stimme Gottes in meinem Kopf: Wer hat letztendlich die Kontrolle? Ich! Wer sieht die Situation klarer und weiß besser, wie man sie behebt, du oder ich? Ich! Wer hat dich jedes Mal durch Situationen gebracht, die dir ‚unmöglich’ schienen? – Ich! Das Beste, was du tun kannst, ist, das zu tun, was du Tag für Tag tun kannst, und weiter zu beten. Vertraue mir, die Dinge werden sich alle in meiner Zeit fügen!

Das war alles, was ich hören musste. Ich spürte einen Energieschub und eine neue Entschlossenheit in mir. Wir würden mit dem, was wir erledigen konnten, vorankommen, indem wir uns eine Sache nach der anderen vornehmen und den Rest in Gottes Hände legen. Mit Gott im Rücken könnten wir das schaffen!

Das trifft natürlich aufs ganze Leben zu. Viele Male scheint sich alles gegen uns zu verbünden, aber, wenn wir anhalten und für einen Moment zurücktreten, werden wir wieder einmal sehen, dass Gott da ist, um zu helfen. In seinen Händen geht nichts in die Binsen, sondern alles nimmt Gestalt an.